Warum zögern Zahnärzte bei innovativen Therapien?
In der prämierten Studie forschten die Zahnmediziner nach Gründen, warum Zahnärzte weltweit auch weiterhin geschädigte Zähne mit Füllungen und Kronen versorgen, obwohl bei frühen Anfängen von Karies bereits moderne und schonendere Therapien wie beispielsweise Versiegelungen möglich sind.
Um diese Diskrepanz zu hinterfragen, interviewten die Berliner Wissenschaftler je zwölf Zahnärzte in Deutschland und Neuseeland sowie 20 in den USA. Gründe für die Ablehnung der modernen Verfahren waren unter anderem mangelnde Therapietreue der Patienten, finanzielle Aspekte, Skepsis oder fehlende Fortbildungen der Zahnärzte. "Durch die Studie ist es nun möglich herauszufinden, welche Faktoren die Mediziner weltweit daran hindern, auch schonendere Therapien einzusetzen. Nun können wir gezielt daran arbeiten, moderne Standards bekannter zu machen", resümiert Dr. Schwendicke.
Bei der Verleihung auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) am 28. September in Dortmund wurden fünf weitere Preise vergeben: Im Bereich Wissenschaft zwei erste Preise (Prämien jeweils 3.000 Euro) an Forscher der Universitätskliniken Jena und Leipzig, sowie zwei weitere Preise im Bereich Öffentliches Gesundheitswesen (Prämie: 1.000 Euro) an Projekte aus Herborn und Eutin. Den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis erhielt die Initiative "Zahnmobil" aus Hannover.
Der Wrigley Prophylaxe Preis zeichnet seit 24 Jahren Studien, Initiativen und Projekte für eine bessere Kariesprävention aus und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird von der wissenschaftlichen Initiative Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP) gestiftet und steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ).