Was kann Pepper in der Pflege leisten?
Wie können soziale Roboter in den Pflegealltag integriert werden, um die Betreuung von Senioren zu verbessern? Diese Frage steht im Zentrum einer Studie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Untersucht wird auch, welche Auswirkungen die Interaktion eines sozialen Roboters auf die Wahrnehmung der Probanden in pflegetypischen Situationen hat.
Durchgespielt wird zum Beispiel die Beratung zur Dehydratationsprophylaxe bei Senioren. Um verschiedene Formen der Mensch-Maschine-Interaktion zu erproben. wird der BTU-eigene Roboter „Pepper“ eingesetzt (zm berichtete),
Bei der „Beratung mit Pepper“ geht es im „GEspräch“ zwischen Probanden und dem Roboter um zwei Themen: ums Trinkverhalten und per Small Talk um ein allgemeines Thema wie das Wetter. Am Ende der Untersuchung steht jeweils ein strukturiertes Interview.
Die Senioren sind bereit für Pepper
Die Bereitschaft der Senioren mit dem Roboter zu interagieren, sei sehr hoch, ebenso das Interesse der pflegerischen und ärztlichen Kollegen an diesem Thema, resümierte der BTU-Pflegewissenschaftler Jörg Matthäi. Pepper würde bislang positiv von der Belegschaft angenommen und werde langfristig zu einem weiteren Fortschritt im klinischen Bereich in der Patientenversorgung und in der Gesundheitssystemforschung beitragen, bekräftigte Prof. Michael Hübner, Vizepräsident für Forschung und Transfer der BTU Cottbus-Senftenberg
Künftig könnte man die Personalisierung des Interaktionsangebots von Pepper in Bezug auf Prosodie, also auf Lautstärke, Tempo und Sprachmelodie, angehen. Erkenntnisse aus der Studie fließen bereits in Lehrveranstaltungen des Studiengangs Pflegewissenschaft der BTU ein, in denen es auch um digitale Assistenzsysteme in der Pflege geht.
Der humanoide Roboter Pepper wurde von dem französischen Unternehmen Aldebaran Robotics SAS und dem japanischen Telekommunikations- und Medienkonzerns SoftBank Mobile Corp entwickelt.