Weltkongress: Medizin trifft auf Handicap

sf/pm
Zahnmedizin
Menschen mit Behinderung haben im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt eine signifikant schlechtere Mundgesundheit. Wie man sie verbessern kann, diskutieren Experten aus aller Welt auf der 22. Weltkonferenz der Internationalen Vereinigung zur Verbesserung der Mundgesundheit von Menschen mit Behinderung (iADH) ab heute in Berlin.

 Für eine bessere Mundgesundheit braucht man eine Mischung aus klaren gesetzlichen Regelungen durch die Politik und einer besonderen Fürsorge durch die Zahnmedizin. Darin waren sich die Experten der Auftaktpressekonferenz - iADH-Präsident Prof. Dr. Dimitris Emmanouil, Kongresspräsident Prof. Dr. Andreas G. Schulte, BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, der BDO-Vorsitzende Dr. Dr. Wolfgang Jakobs und der Wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Thomas Weischer von der Europäischen Vereinigung der oralchirurgischen Vereinigungen (EFOSS) - einig.

Auch Gröhe sieht Handlungsbedarf

"Mithilfe unterschiedlicher Vorsorgemaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen der Mundgesundheit bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erreicht. Nachholbedarf besteht weiterhin in der Versorgung von Menschen mit Behinderungen und bei pflegebedürftigen Menschen, attestierte "Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe (CDU) in seinem schriftlichen Grußwort

Handlungsbedarf bestehe aber weiterhin, räumt der Minister ein. Dabei gehe es geht nicht nur darum, bauliche Barrieren abzubauen. Ziel sei, dass der Umgang und die Versorgung von behinderten und pflegebedürftigen Menschen zum Normalfall wird.

Mehr Special Care Dentistry

Neben Menschen mit Behinderung zählen auch ältere und pflegebedürftige Menschen zur Gruppe der sogenannten Risikopatienten. Sie stellen gerade bei chirurgischen Eingriffen Zahnärzte vor Herausforderungen und bedürfen oft besonderer Maßnahmen und der Zusammenarbeit mit anderen Medizinern. Deshalb setzt sich die iADH für die Aus-, Weiter- und Fortbildung auf dem Gebiet „Zahnmedizin für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ (Special Care Dentistry) ein.

Nur wenn bestehende Barrieren abgebaut werden, könne aus Sicht der Veranstalter die Versorgung verbessert werden. Voraussetzung dafür aber sei eine intensive Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachrichtungen und Organisationen. Darauf verweise auch das Thema des Kongresses „Medicine meets Disability“. Denn eine bessere zahnmedizinische Versorgung führe zu einer besseren Gesamtgesundheit und zu  mehr Lebensqualität.

Ausgerichtet von der Arbeitsgemeinschaft „Zahnärztliche Behindertenbehandlung” des Berufsverbands Deutscher Oralchirurgen (BDO) steht die Veranstaltung unter Schirmherrschaft der Bundeszahnärztekammer (BZÄK).Hiergeht es auf die offizielle Kongressseite.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.