TK-Studie

Wer nutzt eigentlich Fitness-Tracker?

ck/pm
Gesellschaft
Digitale Selbstvermessung in Deutschland: Sie zählen Schritte, protokollieren den Schlaf oder die Herzfrequenz: Fitness-Armbänder, Aktivitäts-Tracker und Gesundheits-Apps für das Smartphone boomen. Bei wem eigentlich?

Immer mehr Menschen messen ihre Gesundheit via Smartphone oder Fitness-­Tracker. Das ist ein Ergebnis der Studie "Homo Digivitalis" die die Techniker Krankenkasse (TK) jetzt veröffentlichte.

Mehr als jeder Vierte ist ein Self­-Tracker

Das Angebot an Health Apps und Self­-Tracking-Angeboten ist riesig - Schritte, Sport­einheiten, Ernährung, Stresslevel, Schlafverhalten - mittlerweile gibt es kaum einen Lebensbereich, der sich nicht digital vermessen lässt. Und mehr als jeder Vierte tut das auch und trackt sich selbst.

Studiendesign

Studiendesign

So geben in der Umfrage mit 27 Prozent mehr als ein Viertel der Befragten an, dass sie mindestens eine digitale Anwen­dung - eine Gesundheits­-App, eine Pulsuhr, Fitness-­Tracker, eCoach oder Smart Watch nutzen, um ihre Gesundheit im Auge zu behalten.

Diejenigen, die zuvor angaben, dass sie verstärkt Online-­Informationen nutzen, um sich über Gesundheit zur informieren, haben auch eine größere Affi­nität zu digitalen Gesundheitsgadgets. Jeder Dritte hat hier mindestens ein Tracking-Device, Gesundheits-­Apps sind bei jedem Fünften auf dem Smartphone, 15 Prozent haben eine Smart Watch.

Mehr als jeder Achte hat mindestens eine Gesundheits-App auf dem Handy

In der Gesamtbevölkerung am verbreitetsten sind ebenfalls die Gesundheits-­Apps: Mehr als jeder Achte hat mindestens eine auf dem Handy. Bei den 30-­ bis 39-­Jährigen ist der Anteil am größten: Fast jeder Fünfte trackt seine Gesundheit mit einer App. Bei den 60­- bis 70­-Jährigen sind es nur noch sechs Prozent.

Mit dem Einkommen steigt die Nutzung

Mit dem Einkom­men steigt auch das Nutzungsverhalten: In der niedrigsten Einkommensklasse bis 1.500 Euro nutzt nur jeder Zehnte regelmäßig Gesundheits­-Apps. Allerdings ist hier auch der Anteil derer, die überhaupt keine digitalen Gadgets nutzen, mit 83 Prozent am höchsten.

Ab 4.000 Euro Haushaltseinkommen haben mit 18 Prozent fast doppelt so viele Menschen Gesundheits-­Apps auf dem Smartphone. Insgesamt nutzen in dieser Gruppe 36 Prozent irgendeine Form des Self-­Trackings.

Gesund oder krank spielt beim Health-­Tracking keine Rolle

Die Studie zeigt außerdem, dass sämtliche Instrumente wie Apps, Pulsuhren, Fitness­Tracker, E­Coaches und Smart Watches unter den Befragten mit chronischen Erkrankungen ebenso verbreitet sind, wie in der Gruppe der gesunden Befragten.

Der Vorwurf, Gesundheits­-Apps und Wearables dienten nur dem Drang der Gesunden nach Selbstoptimierung, lässt sich also nicht bestätigen. 13 Prozent der Chroniker geben an, digitale Gesundheits­-Tracker zu nutzen - damit liegen sie genau im Bundestrend.

Selftracker haben hohe Gesundheitskompetenz

Die einzige Auffälligkeit zeigt sich bei den Fitness-­Trackern: Bei den Befragten, die ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut bezeichnen, ist der Anteil der Nutzer mit 14 Prozent überdurchschnittlich hoch. Bei Menschen, die ihre Gesundheit als zufriedenstellend, weniger gut oder schlecht bezeichnen, tracken nur jeweils fünf Prozent ihr Fitnesslevel.

Auch das Thema Gesundheitskompetenz korreliert mit der Affinität zu Self­-Trackern. Wer angibt, sich gut in Sachen Ge­sundheit auszukennen, nutzt auch überdurchschnittlich oft Gesundheits-­Apps und Fitness-­Tracker.

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