"Wir sind weder exklusiv noch elitär!"
Antwort von Dr. Derk Siebers zum Leserbrief von Dr. Fritz Haun: ,,50 Jahre Neue Gruppe: Fortbildung im Freundeskreis“ , zm 22/2016, S. 96–98.
Die Neue Gruppe ist eine Gemeinschaft qualitätsorientierter Zahnärzte, deren Mittelpunkt auch heutzutage die gemeinschaftliche Fortbildung auf hohem Niveau ist. Dass wir unsere Werte über das Fachliche hinaus auch in den privaten Bereich erweitern, ist ein besonderer Anspruch der Neuen Gruppe, den wir so auch in unsererSatzungverankert haben. Zitat: „Jedes Mitglied ist verpflichtet, Freundschaft der Mitglieder untereinander zu fördern und zu pflegen, sich gegenseitig vorteilslos zu unterstützen und notwendige Hilfe sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht zu gewähren.“ Diese Verpflichtung auf gemeinschaftliche Werte mündet in der Regel in lebenslangen Freundschaften innerhalb der Gemeinschaft. Die Neue Gruppe hat keine Aufnahmeprozedur, sondern wir haben klare Regeln zur Erreichung der Mitgliedschaft in unserer Gemeinschaft. Diese Regeln sind seit vielen Jahren etabliert und auf unserer Homepage nachzulesen.
Diese Regeln stellen aber kein „konservatives Gehabe“ von „besonderen Zahnärzten“ dar, sondern gewährleisten den Charakter eines Freundeskreises, in dem alle aktiv mit‧arbeiten. Gerade in den heutigen Zeiten der „Beliebigkeit“, des „Egoismus“, der „Dominanz der Ökonomie“, der das „Jetzt“ priorisierenden Sichtweise ist es wichtig, klare, definierte und bewährte Wertprinzipien, Grundideen und Denkweisen fortzuschreiben. Das hat gar nichts mit Konservativismus zu tun.
Obwohl wir Zahnärzte hohen ethischen Ansprüchen genügen müssen, finden sich leider nicht so viele Kolleginnen und Kollegen, die sich diesen Prinzipien in Form einer Mitgliedschaft verpflichten wollen. Deshalb ist es natürlich ein „ausgewählter“, aber sicherlich kein exklusiver Kreis. Übrigens sind viele derjenigen, die Dr. Haun als Initiatoren der modernen Fortbildungslandschaft in Deutschland benennt, Mitglieder oder Freunde der Neuen Gruppe: Schulz-Bongert, Motsch, Roulet und viele andere mehr …
Völlig einig sind wir mit Dr. Haun, dass der Generalist erhalten bleiben sollte. Das spricht aber nicht gegen eine qualifizierte Weiterbildung mit Schwerpunktbildung. In der heutigen Zeit muss der Zahnarzt viel wissen und können. Aber uns Generalisten kann es heutzutage – trotz intensiver Fortbildung – nicht mehr gelingen, alle zahnmedizinischen Spezifikationen gleich gut zu beherrschen. Deshalb hat sich auch die Neue Gruppe für Spezialisten geöffnet, besteht aber immer noch zu einem großen Anteil aus Generalisten. Die Neue Gruppe hat sich im Unterschied zu Fachgesellschaften wie der DGParo oder der DGEndo eben nicht auf ein Spezialgebiet konzentriert, sondern will mit ihren Fortbildungen alle Fachgebiete der Zahnheilkunde abdecken. Die Jahrestagungen und Seminare richten sich an alle Zahnärzte und sind nicht exklusiv nur für Mitglieder der Neuen Gruppe. Auch heute steht deshalb bei der Neuen Gruppe die Fortbildung im Vordergrund und es werden sieben bis zehn Fortbildungen im Jahr veranstaltet. Diese sind – bis auf wenige Ausnahmen von internen Kursen und Praxistagen - keineswegs exklusiv und es darf jeder (Zahnarzt) teilnehmen.
Wir – die Neue Gruppe – sind weder exklusiv noch elitär. Wir sind keine Vereinigung von „besonderen Zahnärzten, die anscheinend unter sich bleiben möchten“. Wir freuen uns immer über neue Teilnehmer und daraus erwachsende Freundschaften und natürlich auch über neue Mitglieder. Deshalb laden wir alle deutschen Zahnärzte ganz herzlich zu unseren Veranstaltungen ein und würden uns freuen, unseren Freundeskreis zu erweitern.
Dr. MSc. Derk Siebers im Namen des Vorstands der Neuen Gruppe
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