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Zusammenspiel von Hormonen und Wundheilung

Zärtlichkeit könnte die Heilung von Wunden fördern

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Zahnmedizin
Zuwendung kann buchstäblich unter die Haut gehen:Studienergebnisse geben Hinweise darauf, dass Oxytocin die Wundheilung fördern könnte.

Eine internationale Forschungsgruppe unter Federführung der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Heidelberg hat herausgefunden, dass kleine Hautwunden bei Paaren schneller heilen, wenn Oxytocin verabreicht wurde und zugleich viel körperliche Nähe im Alltag berichtet wurde. Gleichzeitig zeigten sich niedrigere Cortisolwerte im Speichel.

In einer randomisierten, doppelblinden Studie untersuchte die Arbeitsgruppe dafür 80 Paare im Durchschnittsalter von rund 28 Jahren und verabreichte ihnen entweder per Nasenspray das als „Kuschelhormon“ bekannte Hormon Oxytocin oder ein Placebo. Zusätzlich wurde die Hälfte der Paare zu positiven, wertschätzenden Gesprächen angeregt, die den Austausch von Nähe und Zuwendung fördern sollten.

Beobachtete Effekte sind moderat

Das zentrale Ergebnis: Weder Oxytocin allein noch die Gespräche für sich genommen hatten einen Einfluss auf die Heilung. Erst die Kombination – die Verabreichung von Oxytocin sowie positive Interaktion und/oder alltägliche Zuwendung und körperliche Nähe – waren mit einer schnelleren Wundheilung und niedrigeren Stresshormonwerten assoziiert. Die Autorinnen und Autoren betonen zudem, dass die Effekte moderat waren und nicht in jeder Sensitivitätsanalyse gleich robust ausfielen.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Zuwendung im Alltag messbare Effekte auf den Körper hat. Sie beschleunigt in Kombination mit Oxytocin sogar die Heilung kleiner Wunden. Das verdeutlicht, wie eng Verhalten und Hormonsystem zusammenarbeiten und wie stark dieses Zusammenspiel die körperliche Gesundheit in nahen, liebevollen Beziehungen beeinflussen kann“, erläutert Studienleiterin Prof. Beate Ditzen.

Zusammenspiel von Nähe, Hormonen und Hautregeneration

Die Wundheilung wurde bei allen 160 teilnehmenden Personen unmittelbar, nach 24 Stunden sowie nach sieben Tagen dokumentiert und von geschultem Personal beurteilt. Während dieser Woche nahmen beide Partner in einem doppelblinden Design zweimal täglich entweder Oxytocin oder ein Placebo als Nasenspray ein und übten bis zu dreimal die positiven Gespräche.

Dazu hatten sie vorab eine Anleitung zu gegenseitiger verbaler Wertschätzung in einer Beziehung erhalten. Parallel dokumentierten die Paare über mehrere Tage ihr Stressempfinden und intime körperliche Nähe wie liebevolle Berührungen, Zärtlichkeiten oder Sexualität. Zusätzlich wurden Speichelproben analysiert, um die Menge des Stresshormons Cortisol zu bestimmen.

Wundheilungs-Effekt vor allem in der Kombination sichtbar

Die Daten zeigten klar: Die schnellste Heilung und die niedrigsten Stresswerte traten bei Paaren auf, die Oxytocin erhielten und zugleich im Alltag besonders zugewandt und zärtlich miteinander waren. Oxytocin allein beziehungsweise die Verhaltensintervention durch die Gespräche allein beeinflussten die Wundheilung hingegen nicht.

Die Studie liefert Hinweise darauf, dass positive soziale Interaktionen wie Berührungen und körperliche Nähe sich offenbar nicht nur gut anfühlen, sondern möglicherweise biologische Heilungsprozesse beeinflussen können. Gleichzeitig betont das Forschungsteam, dass es sich um gesunde, junge Probanden handelte und die Effekte moderat waren. Oxytocin sei also kein eigenständiges Heilmittel, sondern scheint als Hormon zu wirken, das die positiven Effekte von Nähe und guten Beziehungserfahrungen auf den Körper überträgt. Für klare klinische Empfehlungen seien weitere, größere Studien notwendig.

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