Zahl der Todesfälle sinkt um 3,6 Prozent
Mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und fast ein Drittel der verstorbenen Männer waren laut des Statistischen Bundesamts (Destatis) 85 Jahre und älter. Insgesamt ist die Zahl der Todesfälle erstmals seit 2019 wieder gesunken, zeigen die aktuellen Daten.
Genau wie in den Jahren zuvor bildeten Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste ausschlaggebende Todesursache hierzulande. Fast 348.300 Menschen (33,9 Prozent) sind daran verstorben – 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Für die zweithäufigste Todesursache waren bösartige Neubildungen bei Krebs verantwortlich (22,4 Prozent). Auch hier gab es einen leichten Rückgang von 0,5 Prozent.
Deutliche Anstiege bei Grippe und Lungenentzündung
An Grippe oder Pneumonie starben knapp 20.900 Personen (2 Prozent aller Todesfälle) im Jahr 2023 und damit 13,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 2022 hatte es mit 30 Prozent bereits einen erheblichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr gegeben. Der Anteil von Grippe und Pneumonie an allen Todesursachen war 2023 in etwa wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Das Coronavirus verursachte im vergangenen Jahr 2,5 Prozent der Todesfälle und damit nur noch halb so viele wie im Vorjahr.
Gefährliche Wechselwirkung
Im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt auch die Mundgesundheit eine Rolle. Insbesondere die Parodontitis – eine komplexe Entzündungserkrankung, an der jeder zweite Erwachsene leidet – ist zu beachten. Bei einer unbehandelten, schweren Parodontitis entstehen unter anderem Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Zudem treten vermehrt Bakterien in die Blutbahn ein, zum Beispiel beim Kauen und Zähneputzen. Bei Patientinnen und Patienten mit entsprechender Veranlagung kann dies zu einer Herzinnenhautentzündung führen.
Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit einer nicht ausreichenden Parodontitistherapie zu bedenken ist: Es können hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem entstehen. Allein im zahnärztlichen Bereich liegen diese bei rund 200 Millionen Euro jährlich. Um die Mund- und Herzgesundheit zu stärken, fordert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZVB), die Budgetierung der präventionsorientierten Parodontitistherapie – die im Zuge des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes eingeführt wurde – umgehend aufzuheben.
4,8 Prozent aller Todesfälle waren 2023 auf eine nicht natürliche Todesursache zurückzuführen, wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung. Die Zahl der Todesfälle aufgrund von Suizid ist leicht gestiegen. 10.300 Menschen beendeten 2023 ihr Leben selbst. Das waren 1,8 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr, aber 3,1 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Verteilung zwischen Männern (73 Prozent) und Frauen (27 Prozent) ist dabei relativ konstant geblieben.