Studie der Stiftung Gesundheit

Zahnärztinnen sind öfter niedergelassen als Ärztinnen

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Praxis
Zahnärztinnen im ambulanten Sektor entscheiden sich deutlich häufiger für die Selbstständigkeit als ihre Kolleginnen aus der Medizin. Das zeigt die neue Versorgungsanalyse der Stiftung Gesundheit.

Während drei Viertel der Zahnärztinnen niedergelassen sind, gingen nur zwei Drittel der Ärztinnen in die Selbstständigkeit. Insgesamt sind mittlerweile mehr als ein Drittel der Ärztinnen (33,5 Prozent) angestellt, bei den Zahnärztinnen sind es nur knapp ein Viertel (24,9 Prozent). 16 Prozent der angestellte Ärztinnen und fast 9 Prozent der angestellten Zahnärzinnen arbeiten dabei in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ).

Bei den männlichen Zahnärzten sind bislang nur 14,5 Prozent angestellt tätig, bei ihren ärztlichen Kollegen wählt gut ein Viertel dieses Arbeitsmodell (26,4 Prozent).

7.000 mehr Ärzte arbeiten seit 2022 in MVZ

Wie die Stiftung Gesundheit auf Basis von Versorgungsdaten meldet, sank zwischen 2022 und 2024 der Anteil der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte von 72,6 auf 70,3 Prozent, während der Anteil der Ärzte, die in MVZ angestellt sind, von 13,8 auf 16,2 Prozent kletterte. In absoluten Zahlen entspricht das einem Zuwachs von etwa 7.000 Ärzten in MVZ in den vergangenen zwei Jahren.

„Es gibt viele Gründe für diese Entwicklung“, berichtet Christoph Dippe, CEO der Stiftung Gesundheit. „Zum einen beobachten wir, dass Investoren verstärkt Praxen aufkaufen und in MVZ umwandeln. Zusätzlich sind niedergelassene Ärzte durch externe Stressfaktoren stark belastet, wie unser Stimmungsbarometer regelmäßig zeigt.“

Ganz oben im Ranking der negativen Einflüsse finden sich demzufolge Entscheidungen und Vorgaben aus der Politik oder Selbstverwaltung, die Digitalisierung sowie der hohe Anteil an administrativen Pflichten. „Auch Personalsorgen oder finanzielle Probleme belasten." Vor diesem Hintergrund sei es verständlich, dass sich immer mehr Ärzte gegen eine eigene Praxis entscheiden.

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