Karl Häupl-Kongress Online 2023

Zahnärztliche Behandlungsstandards heute

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Zahnmedizin
Wann wird KI-gestütztes Arbeiten selbstverständlich im Praxisalltag sein?" Rund 660 Teilnehmer verfolgten vergangenen Samstag auf dem Karl-Häupl-Kongress Online spannende Vorträge.

In seiner Begrüßungsrede hob Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, die Bedeutung der zahnärztlichen Behandlungsstandards hervor. Diese seien „für die Praxis nicht nur zahnmedizinisch interessant, sondern auch rechtlich relevant". Er verwies dabei auf ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm, das festgestellt hatte: „Wendet die Ärztin/der Arzt nicht die Therapie der ersten Wahl an […], liegt dann ein Behandlungsfehler vor, wenn der Patient hierüber nicht umfassend aufgeklärt wurde.“ Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, die Therapiemöglichkeiten und deren Grenzen zu kennen, so Hausweiler.

Zahnärzte in Nordrhein helfen der Ukraine

Hausweiler erinnerte auch an den nun schon seit über einem Jahr tobenden Ukraine-Krieg, der mit schlimmsten Kriegsgräueln einhergehe und immer noch als Zivilisationsbruch empfunden werde. Er dankte den Zahnärzten in Nordrhein für ihre große Hilfsbereitschaft: Insgesamt konnte knapp eine Million Euro an Hilfsgeldern gesammelt und an das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) überwiesen werden.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Dr. Dr. Georg Arentowicz, Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Nordrhein und verantwortlich für das Programm des Karl-Häupl-Kongresses, wies auf die dynamische Rolle hin, die die Künstliche Intelligenz inzwischen auch in der Zahnmedizin einnimt. Zu diesem Thema

Dazu hatte er den Arzt und KI-Experten Shankeeth Vinayahalingam von der Radboud University Nijmegen, Niederlande, und den Oralchirurgen PD Dr. Marcel Hanisch, München, eingeladen. Künstliche Intelligenz spiele inzwischen in vielen Produkten für die Zahnmedizin eine Rolle, etwa bei der Kariesdetektion auf Röntgenbildern, bei der Analyse von DVT-Aufnahmen, dem Monitoring von Zahnsubstanzverlusten mittels Intraoralscan, der digitalen Operationsplanung und dem Matching von DVT und Intraoralscandaten. Die Zukunft verspreche spannende Perspektiven, wenn zum Beispiel eines Tages Mundschleimhautkarzinome mithilfe von KI detektiert werden könnten.

Arentowicz fragte den KI-Experten Vinayahalingam: "Wie viele Jahre wird es nach Ihrer Einschätzung noch dauern, bis KI-gestütztes Arbeiten zum selbstverständlichen Praxisalltag gehören wird?" Vinayahalingam gab sich zuversichtlich, dass bereits in den "nächsten zwei, drei Jahren die ersten Workflows mit KI etabliert sein werden".

Der Karl Häupl-Kongress der Zahnärztekammer Nordrhein ist in diesem Jahr auf zwei Termine aufgeteilt: Für den 11. März war eine reine Online-Veranstaltung angesetzt, zwei Monate später am 13. Mai folgt dann der Präsenzkongress im traditionellen Kölner Gürzenich. Hier wird es neben Fachvorträgen für Zahnärztinnen und Zahnärzte auch ein Programm für Zahnmedizinische Fachangestellte und Praxismitarbeitende sowie ein Fortbildungsangebot der KZV Nordrhein geben.

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