Umfrage zum Dentaltourismus

Zahnersatz: Deutsche gehen für Behandlungen nur noch selten ins Ausland

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Nur wenige gesetzlich Krankenversicherte lassen Zahnersatz-Behandlungen im Ausland durchführen. Einer Umfrage zufolge findet der Dentaltourismus weiterhin sehr selten statt.

Eine Umfrage des MDR-Magazins "Umschau" bei den drei größten deutschen Krankenkassen AOK, Techniker Krankenkasse (TK) und Barmer ergab demnach, dass der Anteil an Dentaltouristen unter den TK-Versicherten nur 0,2 Prozent beträgt - das ist einer von 500 Mitgliedern. Bei der Barmer sind es 0,1 Prozent - ungefähr einer von 1.000 Mitgliedern. Die AOK konnte laut Bericht keine konkreten Zahlen nennen, bestätigte aber, dass das Phänomen eine sehr geringe Rolle spielt.

Zahnersatzbehandlungen sind im osteuropäischen Ausland für Patienten oft noch günstiger als in Deutschland, weil der Eigenanteil etwa aufgrund der niedrigeren Lohnkosten geringer ist.

"Von den bis zu 900.000 Zahnbehandlungen pro Jahr bei uns entfallen etwa 1.600 bis 1.800 auf Kliniken im Ausland. Und diese Zahl ist seit Jahren konstant", wird Andreas Herforth von der TK zitiert. Wenn Patienten ins Ausland gehen, dann laut Herforth meist für aufwendige Behandlungen im Umfang von 3.000 bis 4.000 Euro. Die TK besitzt demzufolge fünf Vertragskliniken in Ungarn und Polen, die AOK Nordost eine in Polen.

Deutsche Zahnärzte sehen den Dentaltourismus kritisch: "Der ausländische Zahnarzt sieht die Patienten nur in einer Momentaufnahme. Er kennt nicht die Vorgeschichte und muss in einem sehr engen Zeitfenster eine vollständige Versorgung realisieren können. Dementsprechend ist das Risiko natürlich höher", zitiert die "Umschau" Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.

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