Zahnschmelz kommt von der Fischschuppe
Per Ahlberg, Professor für Evolutionäre Organische Biologie der Universität Uppsala, Schweden, ist der Frage schon lange auf der Spur, woher der Zahnschmelz, das härteste "Material" des menschlichen Körpers, ja aller Vertebraten, überhaupt kommt. Jetzt scheint er die Lösung gefunden zu haben: In seiner Veröffentlichung in Nature beschreibt er, dass der Zahnschmelz aus der Haut von Fischen, genauer gesagt aus ihren Schuppen entstanden ist.
Die Untersuchung erfolgte an den Placoidschuppen des in Nordamerika vorkommenden Knochenhais (Lepisosteus), der mit ihnen "bewachsen ist". Sie dienen dem Fisch nicht nur zu aerodynamischen Zwecken beim Schwimmen. Und da diese Fische Vorläufer der später auf das Land gewanderten und in der Evolution aufgestiegenen Spezies waren, hat sich auch der sogenannte Zahnschmelz aus diesen Schuppen entwickelt.
Dahinter kam er nach einer gezielt eingesetzten Genanalyse der Fischschuppen und der Schmelz-Matrix-Proteine. Ahlborg konnte hiermit die Übereinstimmung von zwei bis drei Genomen identifizieren. Daraus konnte er schlussfolgern, dass nicht nur Zahnschmelz mit diesen besagten Fischschuppen sehr eng verwandt ist, sondern auch, dass unser Zahnschmelz aus dem Material der Fischschuppen entstanden ist.