Medizinisches Personal muss nicht mehr so lange in Quarantäne

Neue RKI-Empfehlungen für Praxen

LL
Gesellschaft
Aufgrund der erhöhten Belastung des Gesundheitswesens in der Coronakrise hat das Robert Koch-Institut (RKI) seine Empfehlungen zur Quarantäne des medizinischen Personals bei Kontakt zu Infizierten relativiert.

Mit den angepassten Quarantäne-Empfehlungen „soll die Balance zwischen Praktikabilität und Patienten­schutz gewahrt bleiben“, sagte RKI-Präsident Prof. Lothar Wieler: „Medizinisches Personal muss künftig nach engem ungeschützten Kontakt zu COVID-19-Erkrankten nicht mehr so lange in Quarantäne und darf bei dringendem Bedarf in Klinik oder Praxis arbeiten, solange keine Symptome auftreten“. Die Maßnahmen seien mitten den Gesundheitsämtern abzustimmen.

Handlungsoptionen des RKI für den weiteren Einsatz des Personals

Handlungsoptionen des RKI für den weiteren Einsatz des Personals

  • Exposition: Kategorie Ia

  • Exposition: Kategorie Ib

  • Medizinisches Personal mit Erkältungssymptomen

  • SARS-CoV-2-positives medizinisches Personal

  • bei der Konstellation Ia nach 7-tägiger häuslicher Absonderung und Symptomfreiheit (mit Mund-Nasen-Schutz)

  • bei der Konstellation Ib bei Symptomfreiheit (mit Mund-Nasen-Schutz)

  • Medizinisches Personal mit Krankheitssymptomen muss umgehend getestet werden

  • Positiv getestetes medizinisches Personal darf nur in absoluten Ausnahmefällen weiterarbeiten und darf dann ausschließlich COVID-19-Patienten versorgen. Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Versorgung von Nicht-COVID-19-Patienten ist Symptomfreiheit seit mindestens 48 Stunden und 2 negative SARS-CoV-2-Tests im Abstand von 24 Stunden.

Quelle: RKI

RKI-Kategorien der Quarantäne nach Kontakt mit Covid-19 Erkrankten

RKI-Kategorien der Quarantäne nach Kontakt mit Covid-19 Erkrankten

  • Bei hohem Expositionsrisiko, also etwa nach dem Kontakt mit Aerosolen und Sekreten eines Erkrankten, muss weiterhin die häusliche Quarantäne erfolgen. Diese wird aber auf sieben Tage heruntergestuft. Sollten danach keine Symptome auftreten, kann mit Mund-Nasenschutz gearbeitet werden. Eine Dokumentation des eigenen Zustands soll über 14 Tage erfolgen. Zudem kann die ausschließliche Versorgung von Covid-19-Patienten überlegt werden.

  • Wenn ein begrenztes Expositionsrisiko bestand, das heißt, der Mindestabstand von zwei Metern ohne Schutzkleidung unterschritten wurde oder ein naher Kontakt von mehr als 15 Minuten mit einem Erkrankten stattfand, kann ohne auftretende Symptome mit Mund-Nasenschutz gearbeitet werden. Vom Umgang mit vulnerablen Patienten ist abzusehen. Eine Selbstbeobachtung und Dokumention möglicher Symptome ist auch hier 14 Tage lang durchzuführen und gegebenenfalls ein Test auf SARS-CoV-2 zu veranlassen.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/HCW.html _blank external-link-new-window
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