Stiftung Warentest

UPD wehrt sich gegen kritische Bewertung

LL/pm
Gesellschaft
Die Stiftung Warentest hält die Beratungsqualität der Unabhängi­gen Patientenberatung (UPD) für Glückssache. Die wehrt sich jetzt und dreht den Spieß um.

In fünf stichprobenartigen Fragefällen hat die Stiftung Warentest die Beratungsqualität der UPD getestet und kam dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen – von hilfreich bis katastrophal. In der aktuellen Ausgabe heißt es dazu, es hänge vom Glück ab, ob die Qualität der Beratungen gegeben ist. In den von der Stiftung initiierten Szenarien, bei denen die Testpersonen verschiedene Fragen zu gesundheitlichen Belangen stellten, seien die Mitarbeiter stets freundlich, die Informationen aber nicht immer vollumfänglich korrekt gewesen, lautet das Urteil im Beitrag „Reine Glücksache“ der Ausgabe 07/2020.

Die UPD wehrt sich nun gegen die Beurteilung, die Qualität der Beratungen sei schwankend und nimmt zu den einzelnen Beanstandungen Stellung . Sie kritisiert dabei die unklare Methodik der Beratungstests mit fehlenden Bewertungskriterien sowie die fehlende Möglichkeit zur Stellungnahme vor der Veröffentlichung. Ihrerseits hat die UPD der Stiftung Warentest inzwischen ein Gesprächsangebot zu den Erfahrungen der Tester gemacht.

Die UPD hält die Kritik für diskussionswürdig

Bei den Testfällen kontaktierten die Patienten die Beratungsstellen über das Telefon, das Online-Kontaktformular und auch direkt vor Ort. Dabei wurden Fragen zur Impfempfehlung bei zwei konkurrierenden Impfstoffen, zu möglicherweise verfallenden Reha-Ansprüchen und zur Behandlung eines kindlichen Paukenergusses, der Ansammlung von Flüssigkeit hinter dem Trommelfell, gestellt. Zum Teil habe es lange gedauert, bis ein zuständiger Mitarbeiter erreichbar war, diese hätten dann unvorbereitet gewirkt, stellte die Stiftung in ihrem Bericht fest.

Schließlich sei den Testern die Grenze zwischen allgemeiner und individueller Beratung oft nicht ausreichend klar gewesen. Teilweise sei nicht vollumfänglich beraten worden. Die Kritik seitens der Verbraucherschützer lautete beispielsweise in einem Beratungsfall zu einer Impfung, die Mitarbeiterin der UPD hätte die ältere Testperson nicht ausreichend über den Impfzeitraum, die Wirksamkeit und Verträglichkeit und den Vergleichsimpfstoff informiert . Im Durchschnitt habe ein Beratungsgespräch fast 20 Minuten gedauert.

Die UPD verteidigte sich unter Berufung auf die „vollkommen korrekt in Übereinstimmung mit den maßgeblichen Informationen des Robert Koch-Instituts “. Die Stiftung hingegen gebe ihrerseits keine Quellen und medizinischen Leitlinien an und lege ihre angewandte Testkriterien nicht klar offen.

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