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Approbationsordnung: Lob & Kritik der Studenten

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Der Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in Deutschland (BdZM) hat den Entwurf zur Approbationsordnung bewertet: Während die Studenten die verbesserte Betreuungsrelation in den Phantomkursen loben, finden sie die Pläne, die Reform kostenneutral umzusetzen, unangemessen.

Wenngleich die endgültige Stellungnahme des BdZM noch aussteht, liegen bereits erste Ergebnisse der Fachschaftsaussprache vom vergangenen Wochenende in Freiburg vor: Der Referentenentwurf wurde mit den 200 Fachschaftsvertretern auf der BuFaTa dort als Hauptthema diskutiert. "Wir haben dort die Position der Studierenden erarbeitet", berichtet der BdZM-Vorsitzende Maximilian Voß.

"Die Umsetzung der allgemein geforderten Kernthemen loben wir"

"Der BdZM begrüßt, dass die Bemühungen des Gesundheitsministeriums, die Approbationsordnung für Zahnärzte zu reformieren, Form annehmen. Die Umsetzung der allgemein geforderten Kernthemen loben wir. Besonders zu erwähnen sind die integrierten klinischen Kurse der Fächer Zahnerhaltung und Prothetik, die dringend notwendige Verbesserung der Betreuungsrelation in den Phantomkursen auf 1:15 und in der klinischen Behandlung auf 1:3 und die Einbindung neuer integrierter Lehrkonzepte zur interdisziplinären Ausbildung.

Die Erfahrungen von Studierenden, die bereits in integrierten klinischen Kursen ausgebildet werden, zeigen, dass die synoptische Behandlung von Patienten sowohl für die Lehre als auch für den Patienten das einzig sinnvolle Konzept darstellt. Die fächerübergreifende Behandlung des Patienten anhand eines Behandlungskonzeptes, beginnend bei der Befunderhebung über restaurative Maßnahmen, prothetische Behandlungen bis hin zu Kontrolluntersuchungen und Erhaltungstherapie nach Behandlungsabschluss, spiegelt den Ablauf einer Behandlung so wieder, wie er zahnärztlich lege artis ist und unserem spätere Berufsalltag entspricht. 

Neben diesen positiven Veränderungen nehmen die Studierenden eine kritische Position zu einigen Themen ein und zweifeln, ob sich das Studium bei Bestehenbleiben dieser Kritikpunkte wirklich verbessern wird. Insbesondere geht es dabei um das Fehlen einer fest im Curriculum verankerten praktischen zahnmedizinischen Grundlagenausbildung in den ersten zwei Studienjahren. Diese wird schon rein stundentechnisch durch die vollständig gemeinsame Vorklinik und erste Prüfung nach vier Semestern mit den Medizinern unmöglich gemacht und soll auf das fünfte und sechste Semester reduziert werden.

"Wir wundern uns über die vielen Widersprüche zum Masterplan 2020 Medizinstudium."

Außerdem wundern wir uns über die vielen Widersprüche zum Masterplan 2020 Medizinstudium. Die Beschränkung von Modellstudiengängen auf Unis mit einem Modellstudiengang Medizin ist in unseren Augen ein unnötige Blockade gegen Verbesserung.

Das Krankenpflegepraktikum wird aus Reihen der Studenten mehrheitlich abgelehnt, Berichte von Medizinstudierende und Krankenpfleger, die dieses bereits absolviert haben, bestärken unsere Vermutung, dass sich diese Zeit mit einer intensiven praktischen Anleitung in notfallmedizinischen Maßnahmen sinnvoller nutzen ließe.

"Die Ankündigung, die Reform kostenneutral durchzuführen, halten wir für unangemessen!"

Die Ankündigung, die Reform des Zahnmedizinstudiums kostenneutral durchzuführen, halten wir in Anbetracht eines Stillstandes über mehrere Jahrzehnte für unangemessen und sehen darin eine unausweichliche Verlagerung des Problems auf die Universitäten und damit zulasten der Studierenden.

In Arbeitsgruppen wurden die Kritikpunkte erörtert und Lösungsvorschläge erarbeitet, die dem BMG im Dezember überreicht und präsentiert werden."

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