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Betreuung mit dem Handy

ck/pm
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Eine virtuelle Visite mit der Handykamera, die automatische Übermittlung des Blutdrucks per Mobiltelefon oder das Weiterleiten von Röntgenbildern via MMS - Mobilfunkanwendungen ergänzen schon heute manchmal den Arztbesuch.

Mobile Technologien im Gesundheitswesen können ärztliche Untersuchungen nicht ersetzen, aber gerade in ländlichen Gebieten dazu beitragen, die Versorgung zu verbessern. Denn mit mobilen Kontrollgeräten können Ärzte den Gesundheitszustand ihrer Patienten aus der Ferne beobachten und bei Bedarf entsprechende medizinische Maßnahmen einleiten.

Eine wichtige Rolle in der medizinischen Vorsorge und Betreuung spielt inzwischen "Mobile Health", kurz mHealth, berichtet das "Informationszentrum Mobilfunk", ein Verein, der 2001 von deutschen Mobilfunknetzbetreibern gegründet wurde. Besonders Patienten mit chronischen Leiden wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck profitierten von den Entwicklungen. Die entsprechenden mobilen Anwendungen werden demnach in ausgewählten Modellregionen Deutschlands getestet.

Ein Projekt ist die "Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg - Fontane", das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird: Hier können Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben und ärztlich beobachtet werden müssen, ihre Blut- und Herzwerte sowie den Blutdruck selbst erfassen und über ein mobilfunkgestütztes Gerät in die Telemedizinzentren nach Cottbus und Brandenburg übermitteln. Verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, werden der Hausarzt und der zuständige Facharzt von den Telemedizinzentren per Mobilfunk informiert und können schnell eingreifen.

Mit dem Smartphone zum Smart Home

In der Entwicklung befinden sich vor allem Anwendungen, bei denen mHealth- und Smart-Home-Assistenzsysteme zusammenwachsen. Das Bindeglied sind Smartphones, denn mit ihnen lassen sich viele Funktionen im Haushalt - vom Licht über die Heizung bis zum Öffnen der Fenster - per App fernsteuern. In Zukunft könnten diese Anwendungen mit Bewegungssensoren in Mobiltelefonen, in der Kleidung oder im Fußboden kombiniert werden und so zum Beispiel erkennen, ob eine eingeschaltete Herdplatte vergessen wurde oder ob eine Person gestürzt ist.

Die "mHealth Initiative" der WHO

Um den Einsatz mobiler Technologien im Gesundheitswesen weltweit zu fördern, hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Herbst 2012 zusammen mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) die "mHealth Initiative" ins Leben gerufen. Ziel des weltweiten Projektes ist, die Vorsorge und Behandlung chronischer Krankheiten vor allem in Ländern mit mangelhafter medizinischer Versorgung zu verbessern.

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