Nachricht

BMG findet Plus für Apotheker "akzeptabel"

mg/dpa
Nachrichten
Die Abgabe von Medikamenten soll den Apothekern künftig 190 Millionen Euro im Jahr mehr einbringen. Das zuständige Wirtschaftsministerium hält den Aufschlag nach langer Pause für angemessen. Den Pharmazeuten ist das jedoch zu wenig.

Deutschlands Apotheker sollen vom kommenden Jahr an mehr Geld erhalten: Unterm Strich sind es nach den Vorstellungen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) etwa 190 Millionen Euro. Dies geht aus einem Referentenentwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung vor, über den zunächst die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete. Vorgesehen ist, den Zuschlag auf den Packungspreis um 25 Cent oder drei Prozent auf 8,35 Euro zu erhöhen. Den Apothekern reicht das nicht.Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es dazu auf Anfrage, es handele sich "um einen ausgewogenen Entwurf". Dies zeige schon die unterschiedliche Bewertung durch Apothekerverband und Krankenkassen. Der mit dem Bundesgesundheitsministerium einvernehmlich erarbeitete Vorschlag wird derzeit mit den anderen Ressorts abgestimmt. Es handelt sich den Angaben zufolge um die erste Anhebung der Vergütung seit 2004.Die Apotheker hatten eine Anhebung des Zuschlags auf 9,14 Euro verlangt. Sie kritisierten den Vorschlag aus dem Hause Rösler scharf: "Das sind 25 Cent Erhöhung pro abgegebene Packung nach neun Jahren ohne Anpassung - da kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein", sagte der Präsident der Apothekervereinigung ABDA, Heinz-Günter Wolf, der Zeitung.Kassen warten auf Argumentation der PharmazeutenBei den Krankenkassen hieß es dagegen, man warte gespannt auf eine stichhaltige Begründung für die Mehrausgaben. "Bisher konnten die Apotheker zu Umsatz, Gewinn und Betriebskosten keine belastbaren Daten vorlegen", konterte eine Sprecherin des Spitzenverbands.Die Apothekervergütung setzt sich aus einem Zuschlag von drei Prozent auf den Einkaufspreis des Medikaments und dem Zuschlag von derzeit noch 8,10 Euro je Packung zusammen. Diese Kosten tragen die Versicherungen. Patienten müssen unabhängig davon noch Zuzahlungen bis zu zehn Euro leisten.Die vorgesehene Erhöhung belastet die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) dem Entwurf zufolge von 2013 an mit Mehrkosten von jährlich rund 162 Millionen Euro und die private Krankenversicherung mit etwa 21 Millionen Euro. Ob die Kassen die Mehrbelastung durch die zum Jahreswechsel anstehende Anpassung der Höchstpreise für verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgleichen können, ist noch offen. Dazu müssten diese Festpreise wie in den vergangenen Jahren sinken.Der pharmazeutische Großhandel erhält laut Bericht seit Januar 2012 einen prozentualen Aufschlag von 3,15 Prozent je Packung, höchstens jedoch 37,80 Euro. Auch hier kommt ein Festzuschlag dazu - je Packung sind das noch einmal 70 Cent. Damit wird die Beschaffung, Bevorratung und Verteilung von Arzneimitteln vergütet.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.