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Brechdurchfall: China-Erdbeeren sind Schuld

ck/dpa
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Mit Noroviren verseuchte Tiefkühl-Erdbeeren aus China haben mit hoher Wahrscheinlichkeit den massenhaften Brechdurchfall in Ostdeutschland ausgelöst.

Wie Untersuchungen des Robert Koch-Instituts (RKI) ergaben, sei damit die Ursache für die Epidemie aufgeklärt. Die Krankheitswelle könne zudem als beendet betrachtet werden. Seit dem Wochenende seien keine Neuerkrankungen mehr aufgetreten.

Mehr als 11.000 Betroffene

Mehr als 11.000 Menschen waren seit dem 24. September an Brechdurchfall erkrankt. Betroffen waren Kinder und Jugendliche. Sachsens Gesundheitsministerin  Christine Clauß (CDU) zeigte sich erleichtert, dass der Auslöser des akuten Brechdurchfalls  erkannt werden konnte. "Damit haben wir nun die Ursache identifiziert. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die verunreinigte Charge aus dem Verkehr gezogen wurde."

Ergebnisse dank intensiver Detektivarbeit

Clauß sagte am Abend: "Die Ware wurde nur an Großküchen geliefert. Einzelkunden waren nicht betroffen." Die Ministerin betonte, die Ergebnisse seien auch der intensiven "Detektivarbeit" der Lebensmittelüberwachungsämter zu verdanken. 

Der Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt, erklärte: "Dass Lebensmittel über zehntausend Kilometer durch die Welt transportiert werden, um Kinder in Sachsen zu ernähren, ist Irrsinn". Er erwarte vom zuständigen Ministerium, "dass es im Verordnungswege auf die Versorgung der Kinder in Schulen und Kindergärten durch regionale Anbieter drängt." 

Zehntausend Kilometer durch die Welt geflogen

Die verdächtigen Erdbeeren wurden von mehreren Großküchen in Ostdeutschland verarbeitet, darunter von Betrieben des Caterers Sodexo. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden die Erdbeeren nach ihrer Ankunft im Hamburger Hafen über einen Großhändler aus Sachsen in mehrere ostdeutsche Zentralküchen für Schulessen geliefert. 

Der Caterer Sodexo hat noch nicht entschieden, wie er die Schüler und Schulen für die Magen-Darm-Erkrankungen entschädigen will. "Wir wissen, dass wir entschädigen wollen, wir wissen aber noch nicht, wen, wie und wann", sagte Tim Bechtel von der PR-Agentur des Unternehmens in Rüsselsheim.

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