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Demenzkranke profitieren von Pflegeneuregelung

eb/dpa
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Die seit Januar verbesserten Pflegeleistungen werden schon in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 650.000 Demenzkranken zugute kommen.

Darunter sind 140.000 Betroffene, die erstmals das neue Pflegegeld von 120 Euro oder die Pflegesachleistungen von 225 Euro monatlich erhalten. Davon geht der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) aus. Er hat die Zahl der Begutachtungen von Pflegebedürftigen im ersten Quartal 2013 auf das Gesamtjahr hochgerechnet.

Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen nahmen die Aufträge für Pflegebegutachtungen in der häuslichen Pflege allein im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 375.968 zu.  Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sieht darin konkrete Fortschritte: "Die Leistungsverbesserungen kommen bei den Menschen an. 650.000 Menschen, die bisher gar keine oder kaum Leistungen bekommen haben, sind nun bessergestellt." Er reklamierte dies als Erfolg der schwarz-gelben Bundesregierung. Das neue Gesetz stelle "Tausende Menschen besser und niemanden schlechter". 

Keine lange Wartezeit mehr auf Pflegestufe

Verbessert hat sich den Angaben zufolge auch die Zeit zwischen Antragstellung und Begutachtung: 96 Prozent aller Anträge auf Einstufung in eine Pflegeklasse wurden innerhalb von vier Wochen beschieden. Für Bahr steht damit fest: "Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen erhalten schnell Klarheit und müssen damit von der Antragstellung bis zur Entscheidung fast nie länger als fünf Wochen warten." Pflegekassen, die länger brauchen, werden pro Woche mit 70 Euro zur Kasse gebeten. 

Rechnet man die Ergebnisse des ersten Quartals auf das Jahr 2013 hoch, kommt die Neuregelung etwa 140.000 Patienten der Pflegestufe 0 zugute. In der Pflegestufe I werden laut MDS 300.000 und in der Pflegestufe II 210.000 Menschen profitieren. 

Im Pflege-Neuausrichtungsgesetz sieht MDS-Geschäftsführer Peter Pick "nur einen Zwischenschritt" hin zum geplanten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff". Erst damit könnten Menschen mit dementiellen Einschränkungen die gleiche Unterstützung erhalten wie Menschen mit körperlichem Hilfebedarf. Die Betroffenen dürften sich davon weitere Leistungsverbesserungen erhoffen.

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