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GKV verjüngt sich dank Zuwanderung

pr/ck
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Die Krankenkassen verbuchen dank der Zuwanderung einen Mitgliederrekord. Allein im vergangenen Jahr wurden 798.000 - überwiegend junge - Menschen neu versichert, berichtete die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, am 13. Juli Journalisten in Nauen bei Berlin.

Dabei handelt es sich um Arbeitsmigranten aus EU-Staaten wie Spanien oder Portugal, um anerkannte Asylbewerber, die in Deutschland einen Job gefunden haben, und um ehemalige Privatversicherte. Die Zahl der zahlenden Mitglieder ist innerhalb eines Jahres von 54,6 auf 55,5 Millionen gestiegen. Die Neumitglieder sind überwiegend junge Menschen im Alter zwischen 25 und 30 Jahren und mehrheitlich Männer.

Kassenbeitrag bleibt deshalb stabil

Insgesamt führe diese verbesserte Finanzsituation in der GKV dazu, dass der durchschnittliche Kassenbeitrag 2018 stabil bei 15,7 Prozent liegen wird - und nicht, wie ursprünglich vermutet auf über 16 Prozent steigen wird, sagte Pfeiffer.

Altersdurchschnitt steigt nicht mehr

Pfeiffer zufolge bewirken die neuen Mitglieder, dass die Versicherten insgesamt im Durchschnitt nicht mehr älter werden und dass der Altersdurchschnitt in der GKV nicht mehr steigt. Die neuen Versicherten verursachen deutlich geringere Ausgaben als die Bestandsversicherten gleichen Alters.

Ein Beispiel: Ein 30-jähriger Mann bei den Neuen verursacht durchschnittlich Ausgaben von etwas mehr als einem Euro pro Tag, ein länger Versicherter dagegen etwas unter drei Euro pro Tag. Die Gründe hierfür sind laut Pfeiffer noch spekulativ, aber es könnte sein, dass vor allem gesunde Menschen kommen und dass sich das Gesundheitsverhalten der Zuwanderer dem der deutschen Bevölkerung angleicht.

Zahlen von Hartz-IV-Empfängern sind in Pfeiffers Bericht nicht enthalten. Außerdem machte sie keine Angaben zu Flüchtlingen, deren Asylantrag anerkannt ist, die aber keine Arbeit haben und Arbeitslosengeld II beziehen. Die Kassen erhalten für diese Menschen zwar einen Pauschalbetrag aus dem Bundeshaushalt, kritisieren aber, dass der ihre Kosten nicht deckt.

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