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Montgomery attackiert Krankenkassen

mg/dpa
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Im Streit um die Rekordreserven der Krankenversicherung hat Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Kassen scharf attackiert. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sei ein Monopolist, der seine Macht "verantwortungslos" ausübe und nicht dem Gemeinwohl verpflichtet sei, sagte er der "Stuttgarter Zeitung".

"Wie sonst könnte man erklären, dass die Kassenfunktionäre, die ja allesamt nicht schlecht verdienen, immer mehr Geld horten, statt es für die Versorgung der Patienten zu verwenden oder den Beitragszahlern zurückzuerstatten", fragte Montgomery.Zum laufenden Streit um die ärztlichen Honorare sagte der Ärztepräsident, die Lage sei ähnlich aufgeheizt wie beim Krankenhausstreik von 2005. Das Angebot der Kassen von 0,9 Prozent mehr kratze an der Würde der Ärzte und sei eine Frechheit.Montgomery forderte den Gesetzgeber auf, die Machtfülle des GKV-Verbands zu brechen und - wie früher - Verhandlungen der Ärzte mit einzelnen Krankenkassen wieder zuzulassen. Der Konjunktur- und Beschäftigungsboom hat der gesetzlichen Krankenversicherung Rekordreserven von rund 21,8 Milliarden Euro beschert. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) drängt die besonders gut dastehenden Kassen zur Ausschüttung von Prämien an ihre Versicherten. Die Kassen sind aber zurückhaltend.

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