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Vergiss mein nicht

sf/pm
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Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr wohnte im Vorfeld der Berlinale einer besonderen Premiere bei: Regisseur David Sieveking erzählt die Geschichte seiner Mutter Gretel, die an Demenz erkrankt und stirbt.

Bahr ging zur Premiere des Films "Vergiss mein nicht" in der Kulturbrauerei Berlin im Rahmen der Kampagne zum Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz "Pflege.

Herausforderung - und auch Glück

Um seinen Vater zu entlasten, zog Sieveking zurück zu den Eltern und pflegte seine Mutter. Der Film zeigt, dass die häusliche Pflege einer demenziell Erkrankten eine Herausforderung ist - aber auch als Bereicherung und sogar ganz individuell als Glück empfunden werden kann.

Besonders gut, sagte Bahr, gefalle ihm, dass der Film etwas über die Pfege zu Hause erzähle. "Denn in Deutschland werden tatsächlich mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause betreut und gepflegt und eben nicht stationär. Im Film wird viel von der anstrengenden und bewundernswerten Hilfe gezeigt, die Angehörige täglich - oft neben Arbeit und Familie - ganz selbstverständlich leisten. Dafür gebührt ihnen unser besonderer Respekt", erklärte der Gesundheitsminister.

Einfach nur vorgeführt?

In der "Süddeutschen Zeitung" (5. Februar) äußert sich ein Redakteur indes kritisch. Er wirft dem Regisseur vor, dass es das Prinzip des Films sei, die eigene Mutter vorzuführen. Diese habe sich aufgrund ihrer Krankheit nicht selbst entscheiden können, ob sie der "künstlerischen Dokumentation" ihres Krankheitsverlaufs zustimmen möchte.

Das Anfang des Jahres in Kraft getretene Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz erleichtert die Pflegesituation für Betroffene und deren Angehörige. Gerade demenziell erkankte Menschen erhalten durch das Gesetz verbesserte Leistungen.

Laut dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung wird sich die Zahl der Alzheimer-Erkrankten von heute etwa fünf Millionen auf beinahe 14 Millionen im Jahr 2050 fast verdreifachen.

Weil die Bevölkerungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders stark altern, gebe es dort bereits sehr viele Betroffene. Das Berliner Institut hat eine Bestandaufnahme zum Umgang mit Alzheimer und anderen demenziellen Erkrankungen in den drei deutschsprachigen Ländern geliefert  und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen ab.

ZumDemenz-Report

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