Medizinklimaindex

Darum haben Ärzte und Zahnärzte das Stimmungstief überwunden

silv/pm
Der Medizinklimaindex steigt um 26,7 Punkte auf +1,6 und liegt damit erstmals seit drei Jahren im positiven Bereich, meldet die Stiftung Gesundheit und analysiert, warum Ärzte und Zahnärzte das Corona-Stimmungstief überwunden haben.

Die Stiftung Gesundheit erhebt den Medizinklimaindex halbjährlich, im vergangenen Mai hatte es wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal eine Sondererhebung gegeben. 

Den größten Aufwärtstrend verzeichnen die Zahnärzte

Der Aufwärtstrend zieht sich durch alle Fachgruppen, die befragt wurden. Der deutlichste Anstieg wurde bei den Zahnärzten verzeichnet, deren Index um 36,7 Punkte auf einen Wert von +4,6 stieg. Er liegt damit nicht nur deutlich höher als in der Pandemie-Hochphase, sondern auch im Vergleich zu den Erhebungen in den Jahren davor.

Mehr als ein Viertel (27,3 Prozent) der Zahnärzte bezeichnen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, mehr als die Hälfte (54,5 Prozent) als befriedigend, weniger als ein Fünftel (18,2 Prozent) als schlecht. Mit einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage in den kommenden sechs Monaten rechnen derzeit 20 Prozent der Zahnärzte, kanpp 60 Prozent erwarten keine Veränderung, 20 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. 

Die Haus- und Fachärzte legten um jeweils 25,3 Punkte zu und befinden sich damit nur noch im niedrigen einstelligen Negativbereich (Hausärzte -3,1 / Fachärzte -4,9). Am optimistischsten zeigen sich die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Fachgruppenindex +21,5. Im Vergleich zum Mai verzeichnete diese Gruppe den geringsten Stimmungsaufschwung, ihr Index hatte damals allerdings auch am wenigsten an Wert eingebüßt.

Die Mediziner wissen, dass das System funktioniert

„Im Mai rechneten noch 65,4 Prozent damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern würde. Dieser Anteil ist auf 28,7 Prozent zurückgegangen“, sagt Forschungsleiter Prof. Konrad Obermann.

Bemerkenswert sei, dass dieser Wert sogar deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau liege: „Offenbar sind die niedergelassenen Ärzte gestärkt aus dieser Krise hervorgegangen“, vermutet Obermann, "sie wissen, dass das Gesundheitssystem die erste Welle gut verkraftet hat, und dass alternative digitale Strukturen wie beispielsweise Videosprechstunden funktionieren.“

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