Europäische Zahnärzte zum Weltgesundheitstag am 7. April

Die Pandemie macht bestehende Ungleichheiten sichtbarer

pr/pm
„Die Pandemie hat die Unterschiede in den Gesundheitssystemen noch deutlicher hervortreten lassen und es ist eine globale Aufgabe, diese Ungleichheiten zu verringern", betont Dr. Michael Frank, Präsident der Europäischen Regionalorganisation (ERO) des Weltzahnärzteverbands (FDI) und Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen.

Anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr unter das Motto „Eine gerechtere, gesündere Welt schaffen“ gestellt hat, unterstreicht auch die ERO die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit – gerade in Zeiten der Pandemie.

Ungleichheit - gerade in Pandemie-Zeiten eine Gefahr für uns alle

„Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat alle Menschen getroffen, aber es hat nicht alle in gleichem Maße getroffen“, verdeutlicht Frank. „Wenn der Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen verbessert werden soll, kann dies nur auf dem Weg internationaler Zusammenarbeit der Gesundheitsorganisationen, der Wissenschaft und der Politik gelingen, denn Ungleichheit ist, besonders wenn es um die Eindämmung einer Pandemie geht, eine Gefahr für uns alle."

Die europäischen Zahnärzte hätten sich nicht zuletzt aus diesem Grund die engere Zusammenarbeit mit dem europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation zum Ziel gesetzt. Frank zufolge hat die ERO seit Beginn der Pandemie sehr gute Erfahrungen mit dem Austausch der zahnärztlichen Organisationen in Europa gemacht, die Mitglieder hätten viel voneinander gelernt.

Der Austausch über Hygienemaßnahmen war wichtig

Frank: „Dass zahnärztliche Praxen bis heute kein Ort eines erhöhten Infektionsrisikos sind, ist auch diesem Austausch über Hygienemaßnahmen und Vorgehensweisen in der Pandemie geschuldet. Es ist unser Ziel, dies auch über die Corona-Pandemie hinaus zu intensivieren und so den Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung für alle Menschen nachhaltig zu verbessern. Denn Mundgesundheitsvorsorge, auch dies hat die Pandemie gezeigt, ist auch Vorsorge für die Allgemeingesundheit."

Angesichts der Pandemie hat die WHO den Weltgesundheitstag den Schwerpunkt „Gesundheitliche Chancengleichheit“ gewählt: Der Sozialstatus habe einen starken Einfluss auf die Gesundheit und resultiere in ungleich verteilten Gesundheitschancen. Der Zusammenhang sei dabei in allen Altersstufen erkennbar und ziehe sich durch alle Lebensphasen, so die Organisation.

Unter den Corona-Folgen leiden besonders bereits Benachteiligte

Die Auswirkungen von COVID-19 treffen der WHO zufolge vor allem diejenigen in der Gesellschaft, die bereits gefährdet waren, die Krankheiten stärker ausgesetzt sind, weniger Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten haben und mit größerer Wahrscheinlichkeit mit nachteiligen Folgen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu rechnen haben.

Eine internationale Arbeitsgruppe der International Union for Health Promotion and Education (IUHPE) hat dazu Empfehlungen aufgelistet, um eine Verschärfung von Ungleichheiten zu vermeiden: Es geht um die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung auch für vulnerable Gruppen und die Bereitstellung von Ressourcen von Ländern mit hohem Einkommen für Länder mit niedrigerem Einkommen.

Auch das WHO-Regionalbüro Europa ist in Sachen Chancengleichheit aktiv. 2019 hatte es den ersten Sachstandsbericht über gesundheitliche Chancengleichheit in der Europäischen Region unter dem Titel "WHO‘s first-ever Health Equity Status Report (HESR)" veröffentlicht. Und seit Februar 2021 informiert das Online-Portal EuroHealthNet über gesundheitliche Ungleichheiten in Europa - unter anderem mit einer umfangreichen Ressourcendatenbank, interaktiven Karten sowie Tools zum Messen und Verstehen von gesundheitlicher Chancengleichheit. Das Portal enthält Informationen aus 26 europäischen Ländern.

Die Europäische Regionalorganisation (ERO) des Weltverbandes der Zahnärzte (FDI) vereint unter ihrem Dach die zahnärztlichen Organisationen und Verbände von 37 Staaten. In unterschiedlichen Gremien und Arbeitsgruppen koordiniert sie die internationale Zusammenarbeit bei Themen wie der zahnärztlichen Berufsausübung, der Forschung, der zahnmedizinischen Ausbildung und der öffentlichen Gesundheit.

 Weltgesundheitstag

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