Hochschulmediziner fordern neues Finanzkonzept

jt/pm
Die neue Regierung muss die Finanzierung der Universitätsmedizin ganz oben auf ihre Agenda setzen, meint der Dachverband Deutsche Hochschulmedizin. Und die Hochschul- und Forschungsfinanzierung neu ordnen.

 "Der Wissenschaftsrat, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und zentrale Akteure der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik haben vor der Bundestagswahl festgestellt, dass wichtige Sonderaufgaben der deutschen Hochschulmedizin nicht ausreichend finanziert sind", bilanzierte der Verband auf seinem diesjährigen Herbstforum in Berlin.

"Nach der Wahl müssen nun die Wissenschafts- und Gesundheitspolitiker in Bund und Ländern über konkrete Lösungen sprechen. Unser gesamtes Gesundheitssystem ist auf eine funktionsfähige Hochschulmedizin angewiesen", sagt Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

"Föderalismusreform war ein Flop"

Das mit der Föderalismusreform verankerte Kooperationsverbot von Bund und Ländern müsse wieder fallen: "Die Föderalismusreform war ein verfassungsrechtlicher Flop. Das Kooperationsverbot ist eine Fehlkonstruktion, dessen negative Folgen deutlich spürbar sind."

Der Gesetzgeber habe nun die Frage zu beantworten, welchen Gestaltungsspielraum der Bund künftig in der Forschungs- und Bildungspolitik einnehmen will: Während sich die vorherige Regierung auf die Förderung der außeruniversitären Forschung konzentriert habe, müsse sich die neue Regierungskoalition "endlich wieder auf die staatlichen Universitäten und Universitätskliniken fokussieren".

Zusatzfinanzierung für die Universitätskrankenhäuser

"Im Rahmen der angekündigten Krankenhausreform muss ein Systemzuschlag für die deutschen Universitätskliniken eingeführt werden", sagte Prof. Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD). Neben den Erlösen aus dem DRG-System und der Finanzierung von Investitionen durch die Länder solle eine dritte Säule aus Bundesmitteln und einem Zuschlag die Sonderaufgaben der Universitätsmedizin abdecken.

Andere Länder hätten schon lange eine solche Zusatzfinanzierung für die besonderen Aufgaben ihrer Universitätskrankenhäuser. Albrecht: "Dazu zählen neben der Ausbildung künftiger Ärztegenerationen vor allem die Versorgung besonders schwerer Erkrankungen und der Aufgabenverbund von Forschung, Lehre und Krankenversorgung",

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