Ohne Arzt zur Physio

ck/dpa
Die Union will Physiotherapeuten, Logopäden, Masseuren und anderen Heilmittelerbringern nach einem Zeitungsbericht deutlich besserstellen. Sie sollen selbst entscheiden können, wie sie die Patienten behandeln wollen.

Einem Positionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zufolge sollen sie nicht nur mehr Geld bekommen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag). Zudem sollen sie künftig auch frei und ohne ärztliche Vorgabe darüber entscheiden können, welche Anwendungen ihre Patienten brauchen.

Auf Kasse direkt zum Masseur

Die Union wolle sogar erproben lassen, dass sich Patienten auf Kassenkosten direkt an ihre Therapeuten wenden können, also ohne vorher zum Arzt zu gehen. Dies sei zum Beispiel in den Niederlanden und in Schweden möglich.  

Hierzulande schreibt der Arzt dem Therapeuten vor, welche Anwendung der Patient erhalten soll. Dies führe häufig zu Konflikten, weil die Therapeuten oftmals andere Methoden für geeigneter halten, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Geld sparen mit Blankoverordnung

Erste Erkenntnisse aus Feldstudien deuten laut Union zudem darauf hin, dass eine Blankoverordnung sogar Geld sparen würde: Wenn die Ärzte den Therapeuten keine Vorgaben machen, verringere sich die Zahl der Anwendungen. Studien zeigen laut Union auch, dass der Patient stärker von Leistungen profitiere, die etwa sein Physiotherapeut vorschlägt. Zudem erhöhe der breitere Entscheidungsspielraum auch die Zufriedenheit der Therapeuten mit ihrer Arbeit. 

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