Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Weniger Zucker in Kinderlebensmitteln

LL/pm
Wie sieht die Reduktion von Zucker, Salz und Fetten in Fertigprodukten und Kinderlebensmitteln aus? Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt seine Zwischenbilanz nach vier Jahren „Reduktionsstrategie“ vor. Deren Wirksamkeit wird wissenschaftlich geprüft.

Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie (NRI) des BMEL soll die Reduzierung von Zucker, Salz und Fetten in Fertigprodukten veranlassen. Sie startete 2018. Die Herausforderung dabei sei, „den Geschmack zu erhalten und weniger Zucker nicht etwa durch Fett zu ersetzen. Es muss weiterhin schmecken, sonst greift der Verbraucher nicht danach“, erklärt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) bei der Vorstellung der neuesten Daten. Die hat das vom BMEL beauftragte Max Rubner-Institut (MRI) als Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel durch sein Monitoring ermittelt.

Im Fokus der Erfolgskontrollen stehen Kinderlebensmittel

Bei Kinderlebensmitteln wurde demnach in den vergangenen vier Jahren der Zuckergehalt signifikant reduziert. So wurden Joghurts 20 Prozent weniger Zucker beigemengt, bei Frühstückscerealien für Kinder fast 15 Prozent weniger und bei Erfrischungsgetränken für Kinder ganze 35 Prozent weniger. Mit der Reduktion von Zucker geht in der Regel auch die Gesamtkalorienzahl zurück.

Neu wird die Basiserhebung der sogenannten Quetschies – die direkt aus einem Kunststoffbeutel gesaugten Fruchtmuße und pürierten Lebensmittel enthalten bereits zum Teil von Natur aus viel Fruchtzucker und sind je nach Hersteller auch noch mit weiterem Zucker angereichert.

Neu im Monitoring: Quetschies

Deren erstmalige Untersuchung stellte durchschnittlich 10,4 Gramm Zucker pro 100 Gramm fest, was einem ähnlichen Zuckergehalt wie in Fruchtsäften entspricht. Gut zehn Prozent der Quetschprodukte enthalten zugesetzten Zucker in Form von Haushalts- oder Traubenzucker oder die süßenden Zutaten Agavensirup oder Süßmolkenpulver.

In Brot- und Kleingebäck sowie in Wurst- und Fleischwaren wurde der Salzgehalt gemindert. In Frucht- und Müsliriegeln gelang ebenfalls eine Zuckerreduktion.

Die gesunde Wahl soll die einfachere Wahl werden

Klöckner betont, dass die Ernährungspolitik es den Verbrauchern einfacher machen soll, sich gesund zu ernähren. Das sollen die Reduktionsstrategie und der Nutri-Score unterstützen. Als Teilerfolg sieht sie die Reduzierung von Fett, Zucker und Salz in Fertigprodukten. Nachbesserungsbedarf sei aber noch da. Die Bundesministerin kündigt an: „Deshalb wird es weiter eine engmaschige Erfolgskontrolle geben. Wir lassen hier niemanden aus der Verantwortung. Dort, wo es hakt, wird nachgebessert und wenn nötig, reguliert.“

Insgesamt wurden knapp 5.000 verpackte Lebensmittel des täglichen Konsums erfasst, darunter die beliebtesten sowie auch Nischenprodukte, berichtet Prof. Pablo Steinberg, Präsident des MRI. Die Nährstoffangaben ermittelte das Institut durch Online-Recherchen auf den Webseiten der Hersteller, deren direkte Kontaktierung und durch Marktbegehungen. Ergänzt wurden die Angaben zum Konsum von der Gesellschaft für Konsumforschung.

Steinberg betont allerdings: „Entscheidend für eine gesunde Ernährung ist nicht der Verzehr einzelner Lebensmittel, sondern das Ernährungsmuster – also das, was wir insgesamt an Lebensmitteln im Alltag zu uns nehmen.“

Den gesamten Bericht 2020  finden Siehier.

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