Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts

ZFA würden von Mindestlohn profitieren

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Laut einer neuen Studie gehören Zahnmedizinische Fachangestellte, aber auch Zahnmedizinische Fachassistenten und Zahntechniker zu den 50 Berufen, die mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit von einem Mindestlohn von 12 Euro profitieren würden.

Rund 9,6 Millionen Beschäftigte verdienen weniger als 12 Euro

Aktuell verdienen etwa 9,5 Prozent der Beschäftigten mit Tarif unter 12 Euro pro Stunde. Ihre Lohnerhöhung fiele infolge eines Mindestlohns in dieser Höhe mit etwa 1 Prozent relativ gering aus. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Ganz anders sieht die Situation demnach aber bei den Angestellten ohne Tarifvertrag aus: Von ihnen erhalten aktuell 30 Prozent einen Stundenlohn unter 12 Euro. Sie würden mit der Erhöhung des Mindestlohns 4 Prozent mehr bekommen. Eine Erklärung dafür sei, dass die Tarifbindung in Deutschland von 68 Prozent zur Jahrtausendwende auf 51 Prozent im Jahr 2020 gesunken ist.

2019 lag die Niedriglohnschwelle laut WSI bei 11,50 Euro, aktuell geht das WSI aufgrund der Lohnentwicklung von 12 Euro aus. Zwei Drittel derjenigen mit einem Gehalt bis 12 Euro pro Stunde sind demzufolge Frauen, ihr Anteil bei den Teilzeit- und Minijob-Beschäftigten ist ebenfalls stark erhöht. Höhere Lohnsteigerungen durch einen 12 Euro-Mindestlohn kämen folglich vor allem diesen Beschäftigtengruppen zugute.

aus der Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung

Mehr als 45 Prozent der ZFA und MFA verdienen dem WSI zufolge weniger als 12 Euro pro Stunde und würden bei einer entsprechenden Anhebung durchschnittlich 5,7 Prozent mehr verdienen.

ZFA liegen auf Platz 23

Auf der WSI-Liste der 50 Berufe , die am häufigsten von einer Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro profitieren würden, finden sich zuvorderst Friseur/in, Bäckereifachverkäufer/in und Florist/in mit einer Ausbildungsdauer von jeweils 3 Jahren. Doch auch in beliebten Ausbildungsberufen wie Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Rechtsanwaltsfachangestellte/r, ZFA und Kfz-Mechatroniker/in besteht dem WSI zufolge ein erhöhtes Risiko für Löhne unter 12 Euro. ZFA liegen auf der Liste auf Platz 23 von 50, Zahnmedizinische Fachassistenten auf 39 und Zahntechniker auf Platz 46.

Berufsgruppen mit hoher Bedeutung eines 12 Euro Mindestlohns

VmF: "Mindestlohn 12 Euro? Der Unterschied zu Fachkräften muss sichtbar sein!"

VmF-PräsidentinHannelore König, 29. Oktober 2021

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