ECC-Prävention muss ins Gesetz

sg
Zahnmedizin
Wie kriegt man die Präventionspläne der Zahnärzte für die Zahngesundheit von Kleinkindern in eine Gesetzesvorlage? Dass dies kein leichter Weg ist, verdeutlichte eine Sitzung des Forums Zahn- und Mundgesundheit.

In einem Impulsreferat verdeutlichte Prof. Dr. Christian Splieth als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde, Universität Greifswald, wie wichtig beim Thema frühkindliche Karies (ECC, Early Childhood Caries) die Ansprache der Eltern ist. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vorsitzender des Forums Zahn- und Mundgesundheit und Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, unterstrich die Notwendigkeit einer Prävention, die schon sehr früh beginnt. Oesterreich: "Auch wenn es nicht einfach ist, bei Kleinstkindern prophylaktische Maßnahmen umzusetzen, ist eine Doppelstrategie von Individual- und Gruppenprophylaxe sinnvoll.“

Kinder in den Lebenswelten erreichen

Das geplante Präventionsgesetz der Bundesregierung zeige schon gute Ansätze, indem es den Setting-Ansatz von notwendigen Präventionsmaßnahmen in den Fokus rückt. Zwar sei im Präventionsgesetz bislang zu diesem Punkt „nichts vorgesehen“, doch müsse man gegen ECC etwas unternehmen, pflichtete MdB Dirk Heidenblut (SPD) bei.

Zahnärztliche Konzepte aufgreifen

Das Plenum war sich einig, dass der Entwurf zum Präventionsgesetz gute Chancen biete für die Senkung von ECC, insofern die Zahnmedizin wird mit einbezogen wird. Dazu sollten im § 26 SGB V gezielte zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen unter Vernetzung und Integration in die ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen - etwa über das gelbe Kinderuntersuchungsheft - eingeführt werden.

Gleichzeitig sollten die erfolgreichen Setting-Ansätze in der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe für die Gesundheitsförderung und Prävention auch für das wichtige Thema Ernährungsverhalten genutzt werden. Die zahnmedizinische Früherkennung helfe, bei Hochrisikogruppen eine mögliche Gefährdung des Kindeswohls rechtzeitig zu erkennen.

Synergien herstellen

Neben der Verbesserung der Aus- und Fortbildung in der Kinderzahnheilkunde sollte die Weiterentwicklung des zahnärztlichen Kinderpasses als wichtiges Instrument zur Umsetzung systematischer Vorsorge- und Früherkennungsprogramme durch die einheitliche Umsetzung von Inhalten und Zeitintervallen und eine Vernetzung mit dem ärztlichen Kinderuntersuchungsheft erfolgen.

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