Hustensirup zerstört die Kinderzähne

sp/pm
Zahnmedizin
Oft muss er als süßes Versteck herhalten, wenn Kinder eine "bittere" Medizin schlucken sollen: der extra Löffel Zucker. Ein viel größeres Problem ist jedoch der Medizinsirup: Er zerstört die Zähne.

Aus medizinischer Sicht geht es dabei aber nicht um die "extra Portion Zucker", sondern um die viel häufiger verabreichte flüssige Medizin, die Zucker enthält.

Dass sie auf der einen Seite zwar hilft, auf der anderen Seite aber Kinderzähne angreift und Karies verursacht, ist nach Meinung irischer Kinderzahnärzte weder dem medizinischen Fachpersonal in Kliniken noch den Eltern bewusst.

Hustensäfte ja, mit Zucker nein

In ihrer Veröffentlichung im Irish Medical Journal weisen die Kinderzahnärzte des Department of Paediatric Dentistry in Dublin darauf hin, dass es viele Kinderpräparate - wie zum Beispiel Hustensäfte - gibt, die mit "künstlichen Süßstoffen" gesüßt werden, um schädliche Folgen für die Zahngesundheit zu vermeiden.

Sie bedauern allerdings, dass diese Produkte in Irland nicht ausreichend bekannt sind beziehungsweise sich in ihrer Verpackung kaum von zuckerhaltigen Medikamenten unterscheiden. Um frühkindliche Karies zu vermeiden, empfehlen die Spezialisten sowohl Kinderkliniken als auch Eltern, kleinen Patienten nur noch zuckerfreie Medikamente zu verabreichen.

Der Sirup bleibt kleben

Die Empfehlung seiner irischen Kollegen unterstreicht Prof. Dr. Stefan Zimmer, Vorsitzender der Aktion zahnfreundlich e. V., nachhaltig: "Bei Erkältungen erhalten Kinder oft mehrmals während der Nacht ihren Hustensaft. Da beim Schlafen der Speichelfluss reduziert ist, bleibt der zuckerhaltige Sirup auf den Zähnen kleben und erhöht damit die Kariesgefahr."

Gleichzeitig betont er aber: "Bei uns in Deutschland sind zuckerfreie und zahnfreundliche Hustensäfte leicht zu erkennen: Sie sind mit dem Zahnmännchen ausgezeichnet und verursachen weder Karies noch Erosionsschäden an den Zähnen."

 

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