Universitätsmedizin Mainz

James Deschner ist neuer Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung

nb/pm
Zahnmedizin
Univ.-Prof. Dr. James Deschner wurde im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe am 7. Mai als neuer Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universitätsmedizin Mainz begrüßt. Deschner gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Parodontalerkrankungen.

"Aufgrund des demografischen Wandels werden die Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung von Parodontalerkrankungen eine immer größere Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund war es uns wichtig, einen erfahrenen und ausgewiesenen Parodontologen für die Leitung der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung zu gewinnen", betonte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer im Rahmen der feierlichen Amtsübergabe in Mainz.

"Mit der erfolgreichen Berufung von Prof. James Deschner ist uns nach meinem Dafürhalten genau das gelungen."

Dessen Vorgängerin, Prof. Brita Willershausen, versicherte er seinen Dank für ihre wertvolle Arbeit in den letzten Jahrzehnten. "Als Frau Prof. Willershausen 1993 an die Universitätsmedizin Mainz kam, hatte sie eine Vorreiterrolle, die sie mit Bravour ausfüllte. Sie war die erste und zu diesem Zeitpunkt einzige Frau an der Universitätsmedizin Mainz, die eine Klinik beziehungsweise Poliklinik leitete", sagte Pfeiffer.

"Diese 25 Jahre waren geprägt von großem technischem Fortschritten in punkto Diagnostik und Therapie in ihrem Fach, und Frau Prof. Willershausen hat sich mit viel Verve erfolgreich den Veränderungen gestellt."

Der Auftrag: "Forschungsprofil soll geschärft werden"

"Mit Prof. James Deschner wird die Universitätsmedizin Mainz in der Lage sein, ihr Forschungsprofil zu schärfen", zeigt sich der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann überzeugt.

"Als ehemaliger Leiter der deutschlandweit ersten und bislang einzigen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Klinischen Forschergruppe in der Zahnmedizin bringt er ideale Voraussetzungen mit, um die interdisziplinäre grundlagenwissenschaftliche und klinische Forschung in seinem Fach voranzutreiben."

Prof. Brita Willershausen würdigte der Wissenschaftliche Vorstand in seiner Laudatio als verlässliche und engagierte Kollegin, die ihre Ideen mit großer Leidenschaft durchzusetzen vermochte.

Zur Person

James Deschner wurde in Berlin geboren und studierte von 1989 bis 1994 Zahnmedizin an der Freien Universität Berlin. Von 1994 bis 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Parodontologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1997 promovierte er an der Freien Universität Berlin und wechselte 1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universitätsklinik Köln.

Von 2002 bis 2003 war er Postdoktorand an der University of Pittsburgh, USA. Von 2003 bis 2006 fungierte er an der Ohio State University, USA, als Visiting Assistant Professor der Section of Oral Biology und zusätzlich von 2004 bis 2005 als Adjunct Assistant Professor der Section of Orthodontics.

2006 zog es ihn an die Universität Bonn, wo er sich habilitierte und bis Ende April 2018 in verschiedenen Funktionen tätig war. Dort hatte er von 2009 bis 2018 eine Professur für Experimentelle Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) inne und war von 2015 bis 2018 Leiter der Sektion für Experimentelle ZMK. Von 2008 bis 2015 war er Leiter einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Klinischen Forschergruppe.

In 2017 wurde ihm eine mehrmonatige Gastprofessur (Noel Martin Visiting Chair) von der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Sydney, Australien, verliehen. In 2018 folgte er dem Ruf der Universitätsmedizin Mainz und ist seitdem Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung.

Deschner sieht der neuen Herausforderung erwartungsvoll entgegen: "Aufgrund der zahlreichen Überschneidungen zwischen Parodontalerkrankungen und Erkrankungen des Gesamtorganismus bestehen optimale Voraussetzungen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Forschung zwischen der Zahnmedizin und den anderen Kliniken, Polikliniken und Instituten der Universitätsmedizin Mainz."

Er betrachtet es als zentrale Aufgabe, die Parodontologie sowohl in Bezug auf die Patientenversorgung als auch die Forschung an der Universitätsmedizin Mainz insgesamt zu stärken und diesen Bereich stärker mit dem Bereich der Wurzelkanalbehandlung zu verbinden.

"Hier ergeben sich Synergieeffekte, die sich in der grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Forschung künftig noch besser nutzen lassen", betont Deschner. Im Bereich der Lehre möchte er sogenannte integrierte Kurse etablieren, in denen eine interdisziplinäre Studierendenausbildung und Patientenbehandlung Hand in Hand gehen. "Darüber hinaus ist es mein Ziel, die Digitalisierung in der zahnmedizinischen Lehre weiterzuentwickeln", so Deschner.

Willershausen hatte während ihrer Zeit als Einrichtungsleiterin unter anderem dazu beigetragen, die Endodontie, die ästhetische, minimal-invasive Füllungstherapie und den Bereich der Prävention in der Kinderzahnheilkunde als neue Schwerpunkte zu etablieren.

Ferner wurde beispielsweise die Parodontologie ausgebaut und wurden neue operative Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparats eingeführt. Auf Ebene der Forschung förderte sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und Instituten der Universitätsmedizin Mainz, woraus sich zahlreiche wissenschaftliche Publikationen ergaben.

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