Wrigleypreis: Hervorragende Arbeiten zahlen sich aus

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Zahnmedizin
Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) in Hamburg wurde der mit 10.000 Euro dotierte Wrigley-Prophylaxe-Preis zum 20. Mal verliehen.

Da die Stifterorganisation "Wrigley Oral Healthcare Program" gleichzeitig ihren 25. Geburtstag beging, vergab die Jury erstmals zusätzlich einen mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis "Praxis“. Die diesjährigen Preisträger sind Zahnmediziner aus Jena, Heidelberg, Göttingen, München und Hagen.

Prävention ab dem ersten Lebenstag

Dr. Yvonne Wagner aus Jena erhielt den ersten Preis (Prämie 4.000 Euro) in der Kategorie "Wissenschaft“. Sie bot den Kindern des Jahrgangs 2009/2010 ein Präventionsprogramm an, das Informationsbesuche der Eltern Neugeborener und die zahnärztliche Betreuung vom ersten Lebensjahr an umfasste. Das wirkte: Im Alter von drei Jahren hatte keines der Kinder aus dem Präventionsprogramm Karies oder einen behandelten Zahn. Kinder, die nicht teilnahmen, hatten dagegen zu 17 Prozent Karies und im Schnitt bereits vier versorgte Zähne.

Mit Ultraschall die Heim-Prothesen reinigen

Um die oft schlechte Mundgesundheit dementer Senioren in Pflegeheimen kümmerte sich die Studie einer Arbeitsgruppe um Dr. Andreas Zenthöfer aus Heidelberg, die mit dem zweiten Preis (dotiert mit 3.000 Euro) in der Kategorie "Wissenschaft“ ausgezeichnet wurde. Sie umfasste 262 Senioren aus 14 Pflegeheimen in Baden-Württemberg und belegte erstmals, dass einfache Maßnahmen wie die Schulung des Pflegepersonals und die Einrichtung von Ultraschallbädern zur Prothesenreinigung die Mundgesundheit der Senioren deutlich verbessern können. 

Paro-Keime im Herzmuskel nachgewiesen

Schon lange wird vermutet, dass Bakterien aus dem Mund nicht nur Parodontitis verursachen, sondern auch auf andere Organe übergreifen. Das Team um Dr. Dirk Ziebolz aus Göttingen ging der Frage nach, ob ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herzinsuffizienz besteht und entnahm zu diesem Zweck Gewebeproben von 30 Patienten während ihrer Herzoperation. Tatsächlich fanden die Wissenschaftler Erbgut von Parodontitis verursachenden Bakterien aus dem Mund im Herzmuskel, ebenso für diese Bakterien typische Entzündungssignale. Die wegweisende Arbeit erhielt den dritten Preis (Prämie 2.000 Euro) im Bereich "Wissenschaft“.

So kriegen Kids Lust auf heile Zähne

Den ersten Platz im Bereich "Öffentlicher Gesundheitsdienst“ (Prämie 1.000 Euro) erhielt ein Unterrichtswerk der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ), erstellt vom Team um Dr. Herbert Michel. Es bietet viele Anregungen für die Gruppenprophylaxe in Kitas: Mit diesem Fundus an Ideen fällt es Zahnärzten leicht, kleinen Kindern auf spielerische Weise Lust auf gesunde Zähne zu machen und das Bewusstsein für zahngesunde Rituale zu wecken.

Anerkennung für Modellunterricht mit Gruselvideos

Die Zahnmedizinstudentin Sophie Schlegel aus Crimmitschau bei Zwickau konzipierte eine Modellunterrichtsstunde mit abschreckenden Videos bei Achtklässlern – ein Projekt, das nicht nur bei Schülern und Lehrern gut ankam, sondern im Rahmen des Wrigley-Prophylaxe-Preises mit einer Ehrenurkunde Anerkennung erhielt.

Sonderpreis für ehrenamtliches Engagement

Im Jubiläumsjahr wurde erstmals der Sonderpreis "Niedergelassene Praxis und gesellschaftliches Engagement“ verliehen (Prämie 2.000 Euro). Er ging an Dr. Hans Ritzenhoff von der Zahnarzt-Ambulanz in Hagen. Die Ambulanz ist Teil einer karitativen Einrichtung für Randgruppen der Gesellschaft, etwa Menschen mit psychischen Problemen oder Suchterkrankungen, Bedürftige oder Asylsuchende. Der Zahnarzt und sein Team arbeiten dort zweimal pro Woche ehrenamtlich, ebenso wie unter Aufsicht Zahnmedizinstudenten der Universität Witten-Herdecke. Die Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit in Deutschland steht ganz oben auf der Agenda  des Unternehmens, wie auch das 1989 ins Leben gerufene Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP) zeigt. Weil Kariesprophylaxe das A und O für gesunde Zähne ist, fördert das WOHP sowohl die Individual- als auch die Gruppenprophylaxe in Forschung, Lehre und Praxis. Die Stifterorganisation ist heute weltweit in 47 Ländern aktiv – immer mit dem Ziel, Karies zu verhindern und die Mundgesundheit zu verbessern.

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