Leitartikel

ZäPP – Mitmachen zählt!

Martin Hendges

Viele Kolleginnen und Kollegen bekommen in den nächsten Wochen Post: Sie werden aufgerufen, sich am Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) zu beteiligen – einer bundesweiten, neuen Erhebung zur Kosten- und Versorgungsstruktur in Zahnarztpraxen und zu wichtigen Rahmenbedingungen für die vertragszahnärztliche Versorgung. 

Es handelt sich um ein Großprojekt der KZBV, das wir zusammen mit den KZVen und mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) auf den Weg bringen.

Rund 38.000 Praxen werden angeschrieben und gebeten, an der Erhebung teilzunehmen. Wir haben das Projekt mit Fokus auf jede Zahnärztin und jeden Zahnarzt ausgerichtet. Wir wollen mit Ihrer Unterstützung den Arbeitsalltag von Praxen so realistisch wie

möglich abbilden. Dazu brauchen wir eine repräsentative Stichprobe. Mehr zu den Hintergründen des Projekts erfahren Sie im Artikel auf S. 20. 

Das ZäPP leistet viel:

  • Wir schaffen eine für alle Vertragszahnärzte und Regionen repräsentative Datengrundlage, die Analysen der Kosten- und Versorgungsstruktur erläutern.

  • Wir etablieren eine neue, solide Informationsquelle mit Aussagen zur Wirtschaftslage und zu regionalen Unterschieden.

  • Wir stellen Analysen für die Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen und für Gespräche mit der Politik bereit.

  • Wir liefern Referenzdaten für wissenschaftliche Fragestellungen rund um die Versorgungsforschung.

Natürlich ist die Teilnahme an der Erhebung freiwillig. Wer mitmacht, erhält allerdings eine Reihe von Vorteilen – vor allem, was die Planungssicherheit für die eigene Praxis betrifft. 

Dazu zählt zunächst einmal eine Aufwandsentschädigung für die Teilnahme. Für die Einzelpraxis sind das 250 Euro, für die Berufsausübungsgemeinschaft 350 Euro. Dazu müssen die Fragebögen vollständig ausgefüllt sein und vom Steuerberater testiert werden.

Nach Abschluss der Erhebung erhalten teilnehmenden Praxen individuelle Feedbackberichte, in denen die eigenen Daten als Praxisbericht und Chefübersicht zur Verfügung gestellt werden. Die Praxisberichte verschaffen einen schnellen Überblick über die betriebswirtschaftliche Situation der Praxis. Sie können mit dem bundesdeutschen Durchschnitt verglichen werden und dienen als Kontroll- und Planungsinstrument. Und mit der Chefübersicht kann anhand von Szenario-Elementen eine Finanzplanung für die kommenden Jahre erstellt und zum Beispiel kalkuliert werden, wie sich Investitionen oder Personalveränderungen auswirken. 

Unser Partner, das Zi, ist als wissenschaftliches Institut im Gesundheitswesen anerkannt und wird die Erhebung durchführen. Das Institut verfügt über eine langjährige Erfahrung mit Panelerhebungen im ärztlichen Bereich und führt bereits Erhebungen für die KZV Baden-Württemberg und für die KZV Nordrhein durch. Praxen erhalten einen dreiteiligen Fragebogen, den sie ausfüllen und an das Zi zurückschicken. Um eine möglichst hohe Qualität der erhobenen Daten zu gewährleisten, ist eine Bestätigung der angegebenen Finanzdaten durch einen Steuerberater notwendig. 

Die Daten werden vom Zi an eine Treuhandstelle (ein Notar sorgt für die Auszahlung der Aufwandsentschädigung) geschickt und pseudonymisiert. Ganz wichtig: Die Aufbereitung und die Auswertung der Daten erfolgen in einer gesicherten Datenstelle. Auswertungen können anschließend nur in anonymisierter und aggregierter Form von der zuständigen KZV und von der KZBV abgerufen werden. Rückschlüsse auf einzelne Praxen sind ausgeschlossen! Damit haben wir für einen maximalen Datenschutz gesorgt. Für Fragen rund um die Erhebung steht das Treuhandbüro des Zi gerne zur Verfügung. 

Und noch eine Information: Die Erhebung erfolgt, wie gesagt, in Form eines Panels. Das heißt, wir brauchen eine möglichst gleichbleibende Zahl an Teilnehmern, die über mehrere Jahre hinweg Auskunft geben. Je höher der Rücklauf, desto höher ist die Akzeptanz der Daten. 

Darum bitte ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen: Machen Sie mit! Unterstützen Sie uns als Ihre Berufsvertretung, damit wir in Ihrem Sinne die Qualität der Versorgung belegen und transparent machen können– gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit und auch in Verhandlungen mit den Krankenkassen.

ZA Martin HendgesStellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KZBV

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