Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e. V.

Ein Verband mit Zukunft

Der Dentista e. V. hat sich am 24. Mai in Karlsruhe zu seiner elften Jahrestagung, dem Hirschfeld-Tiburtius-Symposium, zusammengefunden. Hauptthema war die Zahnmedizin in Zeiten des Fachkräftemangels. Bei der anschließenden Mitgliederversammlung wurde unter anderem ein Zusammenschluss mit dem Verband der ZahnÄrztinnen (VdZÄ) beschlossen.

„Angehende ZFA fühlen sich im Vergleich zu den Auszubildenden anderer Berufssparten am häufigsten überfordert“, betonte Astrid Seltrecht, Professorin für Fachdidaktik in Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Universität Magdeburg, in ihrem Vortrag zum Thema Fachkräftemangel in Zahnarztpraxen. Laut Ausbildungsreport 2018 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bewerten angehende ZFA ihre Ausbildungssituation im Allgemeinen als sehr schlecht. Im Ranking von 25 dualen Lehrberufen findet sich die ZFA damit auf dem letzten Platz. Es gebe zwar kein Patentrezept für die Akquise und (langfristige) Bindung von zahnmedizinischen Fachkräften, aber eines stellte Seltrecht deutlich heraus: Nicht primär das Einkommen gibt den Ausschlag. Probleme bereite vor allem die Kommunikation. Während die Zahnärztinnen oft Kompetenz, Schnelligkeit und Lernbereitschaft bemängelten, fehlt es aus Sicht der Azubis an Wertschätzung. Fehlkommunikation lasse sich aber positiv auflösen. So könnten beispielsweise schon kleine Aufmerksamkeiten bei Auszubildenden eine große Wirkung haben und das Zugehörigkeitsgefühl im Team fördern, sagte Seltrecht.

Als prominentes Thema der anschließenden gemeinsamen Mitgliederversammlung von Dentista e. V. und dem Verband der ZahnÄrztinnen(VdZÄ) am 25. Mai stand die Beschlussfassung über die Zusammenführung beider Verbände auf dem Programm. Die Verschmelzung zum „Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e. V., der die Interessen aller Zahnärztinnen in Deutschland vertreten soll, wurde einstimmig beschlossen.

Bereits zu Jahresbeginn war Gender Dentistry International (GDI) – eine Fachgesellschaft, deren Ziel die Förderung der Wissenschaft zu geschlechterspezifischen Unterschieden in der Patientenbehandlung ist – in den Dentista e. V. aufgenommen worden. Der VdZÄ wiederum war im vergangenen Jahr mit dem Ziel einer rein standespolitischen Interessenvertretung für Zahnärztinnen aus dem Dentista e. V. heraus neu gegründet worden. Mit den Zusammenschlüssen will der neue Verband unter seinem Dach nun drei Hauptbereiche vereinen: die standespolitische Interessenvertretung (zuvor im VdZÄ), das Forum Praxis und Fortbildung sowie den Bereich Wissenschaft und Gender Dentistry.

Dr. Anke Klas aus Bonn wurde zur neuen Präsidentin gewählt. Sie verwies in ihrer Antrittsrede auf die kürzlich stattgefundenen Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes in Deutschland. Es sei nicht nur ein würdiger Rahmen, sondern vielmehr auch Auftrag, sich für die in Artikel 3 GG vor so langer Zeit festgelegte Gleichberechtigung von Mann und Frau einzusetzen.

Ein Berufsstand, der schon heute überwiegend weiblich sei, müsse jetzt die Rahmenbedingungen anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben. Dafür brauche es eine starke Stimme und eine klare Wahrnehmung in Öffentlichkeit und Politik, dies könne der „Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e. V.“ leisten. „Gemeinsam sind Dentista, der VdZÄ und die zahnmedizinische Geschlechterforschung mehr als nur drei Verbände. Wir sind ein Verband für die Zukunft.“, so Klas.

Dentista e. V.

Der Dentista e. V. wurde 2007 gegründet und vertritt die Interessen von Zahnärztinnen auf fachlicher und wissenschaftlicher Ebene. Zu den Vereinsaufgaben zählen Fortbildungen zu zahnmedizinisch relevanten Themen, sowohl bundesweit wie auf regionaler Ebene. Regional wird der Austausch durch Stammtische, Qualitätszirkel und Regionalgruppen gefördert. Auf Bundesebene veranstaltet der Verein regelmäßig eine Jahrestagung, das Hirschfeld-Tiburtius-Symposium. Namensgeberin ist Henriette Hirschfeld-Tiburtius (1834–1911), die erste niedergelassene Zahnärztin in Deutschland. Ordentliche Mitglieder können Zahnärztinnen und Fachzahnärztinnen, Zahnmedizinstudentinnen, Assistenzzahnärztinnen, Wiedereinsteigerinnen in die zahnärztliche Berufsausübung und Ruheständlerinnen werden.

pm/nl

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