96 Zahnärztinnen und Zahnärzte lernten Niederlassung

Zur einwöchigen Intensivschulung zum Thema Existenzgründung kamen 96 junge Zahnärztinnen und Zahnärzte im hohen Norden Deutschlands zusammen – so viele wie noch nie. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag nach Angaben des Veranstalters bei 30 Jahren, der jüngste Teilnehmer zählte 22, der älteste 40 Jahre. Auch bei diesem Jahrgang waren die Zahnärztinnen mit 61 Prozent in der Mehrheit.

Die Themen konzentrierten sich auf sämtliche niederlassungsrelevanten Fragestellungen, die vor einer Praxisgründung bedacht werden sollten. Neben Business- und Finanzplanung, Marketing, Abrechnung, Digitalisierung in der Praxis sowie Praxisplanung kamen auch moderne und ergonomische Behandlungsformen oder der zweite Gesundheitsmarkt zur Sprache.

Warum ergonomische Behandlungsformen Teil des Themenspektrums sind, beantwortet der Veranstalter so: Wer zum Beispiel in der Behandlung mit der Zweihandtechnik eine Möglichkeit sieht, dem Fachkräftemangel zu begegnen oder auch die Betriebskosten niedrig zu halten, muss dies bei der Raumplanung, beim Mobiliar der Behandlungsräume wie auch bei den Behandlungseinheiten bedenken – und zwar vor der Investitionsentscheidung!

Auch von den Teilnehmern als schwierig eingeschätzte Themen wie Abrechnung hätten für großes Interesse gesorgt. „Abrechnung ist für viele immer das größte Fragezeichen, für mich auch. Wir hatten aber einen tollen Referenten, der es uns mit Begeisterung nahegebracht hat“, berichtete Zahnärztin Sonja Reichelt aus München. Und so fiel das Fazit durchweg sehr positiv aus. „Man konnte sich in der SummerSchool auf wesentliche Fragen für die Praxisgründung vorbereiten. Klar, es gibt interessante und weniger interessante Inhalte, aber insgesamt war es ein gelungenes Programm. Die Lerninhalte waren gut – und es gab geniale Momente“, bilanzierte etwa Evangelos Kalogiros aus Düsseldorf.

Den traditionellen Abschluss der SummerSchool – das Grillfest – nutzte auch der Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Michael Brandt, zum intensiven Austausch mit den jungen Zahnmedizinern. Mit Begeisterung warb er in seiner kurzen Ansprache für die Vorteile, die ein Flächenland wie Schleswig-Holstein bietet, also welche dauerhafte – auch ökonomische – Freude eine Niederlassung in ländlichen Regionen machen kann. „Niederlassung und Work-Life-Balance, wie geht das zusammen? Ich habe mit meiner Frau eine Gemeinschaftspraxis und kann Ihnen aus meiner Lebenserfahrung berichten, dass wir diese – obwohl wir dieses Wort damals noch gar nicht kannten – mit unseren drei Kindern gut hinbekommen haben“, berichtete Brandt aus seinem Berufsleben. Das habe gut geklappt, weil beide eine Art Jobsharing gemacht hätten.

„Bei all dem sind Sie in der Niederlassung Ihr eigener Chef, Sie entscheiden selbst, wann Sie arbeiten. Sie müssen sich lediglich mit Ihren Kollegen in der Praxis oder vor Ort abstimmen“, gab Brandt den jungen Kolleginnen und Kollegen mit auf den weiteren beruflichen Weg.

Die nächste OPTI SummerSchool soll vom 16. bis zum 20. August 2021 stattfinden. Weitere Informationen unterwww.opti-summerschool.de