Präventivmedizin einmal anders

Colani-Truck soll Gesundheitsmuffel ködern

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Einen gänzlich auf ein scheinbar gesundes männliches Klientel ausgelegten Köder haben sich die Verantwortlichen der Karlsruher Pharmafirma Pfizer ausgedacht. Sie lassen bis Ende August einen vom berühmten italienischen Designer Colani futuristisch entworfenen Truck (Bild) zu den für männliche Gesundheitsmuffel typischen Veranstaltungen fahren und bieten den Neugierigen nebenbei ein handfestes Screening- und Beratungsprogramm.

Gerade in ihren besten Jahren sind Männer am stärksten gesundheitlich in Gefahr. Doch die meisten ahnen nichts von ihrem Zustand. Sie sind es gewohnt, sich etwas abzufordern. Sie achten kaum auf ihren Körper und missachten Alarmsymptome. Daher war es ein Anliegen der Firma Pfizer, diese Männer, die bestimmt nicht zum Arzt gehen, bei günstigen Gelegenheiten wenigsten für einen Check-up zu begeistern („Geht der Mann nicht zum Test, so muss der Test zum Manne kommen“).

Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung von Pfizer in Deutschland, Werner D. Soukup, jetzt vor der Presse erklärte, haben sich die dortigen Präventivmediziner vor allem das kardiovaskuläre Risiko der scheinbar gesunden Männer als diagnostisches Ziel ausgesucht. Auf dem im Ruhezustand auf 120m2 ausfahrbaren Aufleger des Trucks entsteht eine positiv getönte Gesundheitswelt aus Beratung, Screening und Kommunikation. Gemessen werden alle Werte, die es erlauben, nach der so genannten Procam-Formel das Zehn-Jahres-Risiko für einen Herzinfarkt recht genau zu bestimmen: die Blutfette HDL und LDL, Serumglukose, Blutdruck und Body-Mass-Index.

Erste Pilotphasen des Projektes am Rande eines großen Golfturniers erbrachten interessante Zahlen: Von den 6 297 erfassten Männern hatte jeder zweite einen erhöhten Blutdruck, 44 Prozent hatten gestörte Blutfettwerte. Jeweils mehr als 90 Prozent dieser gefährdeten Männer hatte keine Ahnung über das Risiko und die Möglichkeiten, es zu vermindern.

Patienten mit solchen Risiken werden zum Arzt geschickt. Um solche Schritte und natürlich auch die eigene Aktivität zu fördern, finden sich im Beratungsbereich eine Reihe wirklich gut aufgemachter Broschüren, die mit den entsprechenden Fachverbänden zusammen erstellt wurden. Beraten wird hier über Ausdauertraining, Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Depressivität, Zuckerkrankheit und die Erektile Dysfunktion. Gerade letztere ist oft ein erstes Symptom von Gefäßschäden. Daher gilt der Penis des Mannes auch als die „Wünschelrute“ seines Gefäßsystems. Der Truck fährt durch ganz Deutschland. Sein spektakulärster Auftritt wird wohl vom 26. bis 28. Juli sein: Da parkt er am Hockenheimring während der großen Autorennen. T.U.K.

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