Zahnärzte-Stifterclub Dresdner Frauenkirche

Die Baugerüste fallen

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Der Zahnärzte-Stifterclub, der aus der zm-Initiative zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche hervorgegangen ist, wird nun direkt von Dresden aus vom zahnärztlichen Kollegen Dr. Hans-Christian Hoch betreut, veröffentlicht seine Berichte aber weiterhin auch über die zm. Wir berichten hier über den weiteren Gang und den Stand der Wiederaufbau-Arbeiten in Dresden und werben für die restliche Finanzierung des großen steinernen Bogenfeldes, das von der schon gespendeten „Zahnärzte-Säule“ getragen wird.

Wenn dieser Bericht erscheint, dann sind die umfangreichen Gerüste rund um die Dresdner Frauenkirche fast gefallen. Damit ist der gesamte äußere Bau sichtbar. Jetzt kann man schon gut erkennen, wie die Kirche eines Tages insgesamt aussehen wird.

Die Voraussetzungen für das weitere Anwachsen des Baus wurden Ende April mit der Hebung des Wetterschutzdaches von bisher 43,90 Meter auf nun 56,80 Meter geschaffen. Diese Erhöhung um rund 13 Meter macht die Frauenkirche nun endgültig weithin über die Dächer Dresdens sichtbar. Der Hebevorgang war schon fast eine Routine. Dazu nutze man, wie in den vergangenen Jahren, Hydraulikaggregate, die das gesamte 160 Tonnen schwere Dach an 16 Punkten gleichzeitig hochzogen. Die ganze Vorbereitung, das Heben selbst und das Nachbauen der Gerüste, bedeutete wieder große Anspannung und großen Aufwand bei allen Beteiligten.

Das gesamt Wetterschutzdach ruht nun auf dem bereits fertig gestellten Mauerwerk. In einer Höhe von 37 Metern ist eine Arbeitsfläche von 36 x 36 Meter entstanden. Dach und Arbeitsfläche werden von insgesamt 16 Stützen, die auf dem Hauptgesims bei etwa 28 Meter Höhe verankert sind, und den vier Stützen des aus dem Kirchenschiff aufragenden Mittelturms getragen. Der außen stehende riesige Turmdrehkran wurde auf 70 Meter erhöht.

Bis Ende Juni erfolgt nun der Rückbau des gesamten Außengerüstes vor dem Mauerwerk und damit die optische Freigabe des Außenmauerwerkes der Kirche. Bis dahin werden die Steine des Kuppelanlaufs fertig verfugt sein, alle nötigen Installationen zum Blitzschutz vorgenommen sowie die Fenstergauben in den Treppentürmen an den sichtbaren Stellen mit Kupfer, sonst mit dem wesentlich langsamer oxidierenden Blei, abgedeckt sein.

Jetzt hat beim weiteren Aufbau die Kuppel selbst die Priorität, wobei das Ziel ist, monatlich bis zu 300 Kubikmeter Sandstein zu verbauen, um die weitere Hebung des Daches planmäßig für November dieses Jahres sicher zu stellen. Die ersten Schichten der Hauptkuppel sind schon gesetzt.

Die Planungen für die nächste Dachhebung sind schon in vollem Gange, denn Termingerechtigkeit ist äußerst wichtig, um nicht während des Hebens widrigen Temperaturund Windverhältnissen ausgesetzt zu sein und um für den Winter wieder eine vollständig witterungsgeschützte Halle zu schaffen. Permanent ist deshalb eine koordinierte Zusammenarbeit von Sandsteinlieferanten, Steinmetzen, Steinsetzern und Gerüstbauern sowie den planenden und prüfenden Ingenieuren erforderlich.

In der Zwischenzeit hat es um die Vergabe des Auftrags zum Neubau der 1945 völlig zerstörten Silbermann-Orgel einen heftigen Streit gegeben, der hoffentlich mit einem beide Seiten befriedigenden Ergebnis abgeschlossen wird. Es geht um die Frage, ob die ursprüngliche Silbermann-Fassung der Orgel oder ein Ersatz des bis 1945 schon mehrfach umgebauten und erweiterten Instruments realisiert werden sollte.

Öffentliche Auseinandersetzungen gab es auch auf Grund von Pressevorwürfen, nach denen der Vorsitzende der Fördergesellschaft, der Startrompeter Professor Ludwig Güttler, sich mit Honoraren zu Lasten des Wiederaufbaus bedient haben sollte. Alle beteiligten Gremien stellten sich empört hinter Güttler, es wurde sofort nachgewiesen, dass Prof. Güttler auf jedes Honorar für die vielfältigen Wiederaufbau-Konzerte in der Unterkirche verzichtet hat und dass auch die Künstler der jeweiligen Gruppen und Orchester auf große Anteile ihrer Honorare verzichtet haben.

Die Untersuchungen einer extra beauftragten Wirtschaftsprüfung haben darüber hinaus ergeben, dass die zur Debatte stehenden Konzerte in der Unterkirche insgesamt und auch ohne die nachfolgenden Spenden eine Kostenüberdeckung zu Gunsten des Wiederaufbaus der Frauenkirche erbracht haben.

Hartmut FrielJägerhofstraße 17242119 Wuppertal

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