Westerländer Fortbildungstagung

Tipps und Tricks aus der Implantologie für die Implantologie

Eine Rekordzahl von über 700 Teilnehmern verzeichnete die Schleswig-Holsteiner Zahnärzte-Fortbildung auf Westerland. Grund für diese hohe Teilnehmerzahl war sicherlich das Thema Implantologie, das von erfahrenen Hochschullehrern und Praktikern Tipps und Tricks sowohl für den Einsteiger als auch für den Profi für den Praxisalltag auf Lager hatte.

Aber auch die erstmalige Einrichtung des Praxistages, führte zum Erfolg. Waren doch die Vorträge zeitlich so gelegt, dass wirklich jeder Zahnarzt, der eine Übernachtung in Westerland aus zeitlichen oder finanziellen Gründen scheut, per Bahn oder Auto rechtzeitig die Insel erreichen und anschließend wieder verlassen kann. Ein Gewinn für den jungen Niedergelassenen, der dann nur den Mittwoch Vormittag nicht in der Praxis sein kann. Diese Idee wurde mehr als dankbar und mit Lob der Anwesenden angenommen.

Viel Beifall erntete am Eröffnungstag ein ungewöhnlicher Referent: Mit Professor Dr. Gerhard Lange hatte die Zahnärztekammer einen versierten Sprachexperten für den Festvortrag gewonnen. Lange, Professor an der Kölner Universität im Fach Rhetorik, weihte das Auditorium in die Regeln der Rhetorik ein und demonstrierte vorwiegend Situationen, die für Zahnärzte im Umgang mit Patienten relevant sind.

Die Implantologie gewinnt im täglichen Praxisalltag zunehmend an Bedeutung. Das war auch der Grund, warum sich die Fortbildungsreferenten in diesem Jahr entschlossen hatten, das Thema aus der Sicht des Kieferchirurgen, des Oralchirurgen, des Prothetikers und des Materialkundlers beleuchten zu lassen. So gab Professor Dr. Dr. Franz Härle dem implantologischen „Neuling“ den Tipp, vor seinem ersten Sinuslift am Patienten an der Eischale zu üben. „Erst wenn Sie vorsichtig und exakt mit der Diamantfräse Ihren Namen auf das rohe Ei schreiben können, ohne das Eihäutchen zu verletzten, können Sie mit dem Sinuslift in der Praxis starten“, so der erfahrene Operateur.

Professor Dr. Mathias Kern empfahl, bei einer Metallkeramikkrone vom Zahntechniker zervikal eine kleine Kerbe einbringen zu lassen. Diese soll als Abnehmhilfe dienen, wenn die Krone nach der Zementierung doch einmal entfernt werden muss.

Professor Dr. Markus Hürzeler, München, riet den anwesenden Zahnärzten, bei der Vorbereitung einer Sofortimplantation peinlichst darauf zu achten, dass die bukkale Wand der Extraktionsalveole vollständig erhalten bleibt. Der zu extrahierende Zahn sollte vorsichtig aus der Alveole „herausgeschält“ werden. Auch Fragen zur Liquidation eines implantatgetragenen Zahnersatzes standen in Westerland mit auf dem Programm.

So riet Dr. Ulrich Ruhbehn, Elmshorn, in seinem Seminar zur GOZ: „Der Steigerungsfaktor ist Chefsache!“. Jeder Zahnarzt solle, so der Referent, vor Beginn einer jeden Behandlungsmaßnahme, individuell den Faktor eigenhändig festlegen. Rubehn gab eine Reihe Tipps, wie der Zahnarzt von seiner 2,3-Paxis „wegkommt“.

Einen festen Bestandteil in der Westerländer Fortbildungswoche hat das KZV-Fenster inne, das in diesem Jahr von dem Stellvertretenden Vorsitzenden der KZBV Dr. Jürgen Fedderwitz gestaltet wurde. Fedderwitz nahm zu dem Thema „Kann die KZBV im Gestaltungswettbewerb mit den Krankenkassen zahnärztliche Interessen noch erfolgreich vertreten?“ Stellung. Seine Ausführungen machten deutlich, dass nur die Kompetenz der Zahnärzte in der Lage ist, Konzepte zu entwickeln, die zukünftig akzeptable Verhältnisse für den Berufsstand liefern können.

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