Bleaching aus der Sicht eines Praktikers

Die Patientenakzeptanz der Whitestrip-Behandlung

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Erfahrungen eines Praktikers: 70 Patienten einer präventionsorientierten zahnärztlichen Praxis wurden über die Möglichkeit der Zahnaufhellung informiert. Davon nahmen 50 Personen (71 Prozent) das Angebot an, im Rahmen einer kontrollierten Studie ihre Zahnfarbe durch Applikation von lokal anwendbarem Bleachinggel mittels Kunsstofffolie aufzuhellen.

Die Differenzierung der Alters- und Geschlechtsverteilung dieser Patienten ergibt ein offensichtlich mit zunehmendem Alter wachsendes Interesse an als ästhetisch empfundenen „weißen“ Zähnen (Abbildung 1). Außerdem sind weibliche Personen eher geneigt, ihr Aussehen aktiv zu beeinflussen.

Patientenklientel

Der orale Gesundheitszustand war bei allen Patienten gut bis sehr gut. Mit drei Grundfragen an die Teilnehmer ergründeten wir die allgemeine Wertschätzung der Zähne und ihrer Farbe für das äußere Erscheinungsbild. Es ergibt sich, dass unser Patientenkollektiv in hohem Maße an einem attraktiven Äußeren interessiert ist, und dass die Zähne und deren helle Farbe dabei eine deutliche Rolle spielen.

Diese Meinung ist besonders beim weiblichen Geschlecht intensiver ausgeprägt. Damit entspricht die Beantwortung dieser Fragen den oben festgestellten Rückschlüssen aus dem Verhalten. Altersbezogen ist allerdings in der mittleren Altersgruppe eine etwas schwächere Gewichtung aller Ästhetikfragen zu erkennen. 14 Prozent unserer Befragten waren primär mit ihrer Zahnfarbe zufrieden, die restlichen 86 Prozent (beide Geschlechter) dokumentieren jedoch dazu eine gewisse Unzufriedenheit.

Untersuchungsergebnisse

Nach der 14-tägigen Anwendung der den Patienten zur Verfügung gestellten Whitestrips stellten wir bei allen Probanden eine deutliche Aufhellung der behandelten Zähne fest (Abbildung 2). Diese Tatsache führte grundsätzlich auch zu einer erhöhten Akzeptanz der Zahnfarbe. Hier fällt auf, dass die Gruppe der ältesten Teilnehmer die größte Zufriedenheit mit diesem Ergebnis demonstriert.

Die Hälfte unserer Patienten stellte fest, dass diese manifeste Aufhellung der Zähne auch anderen Personen aufgefallen sei. Dass Frauen dies häufiger angeben als Männer, kann mit ihrem größeren Körperbewusstsein zusammenhängen, und damit, dass sie möglicherweise auch häufiger darüber sprechen.

Die Abfrage der Anwendungszuverlässigkeit ergab ein sehr positives Ergebnis. Das wird auch von den Patienten mit der eindeutig als einfach beschriebenen Applikationsform der Whitestrips erklärt. Dem entspricht auch die ausdrücklich abgefragte sehr hohe Meinung von der Sicherheit des Produktes. Allenfalls für wenige ältere Männer scheint die Handhabung der Whitestrips etwas problematisch zu sein. Eine Störung des Tagesablaufs durch die Whitestrip-Behandlung wurde in hohen Graden verneint.

Die geringe aber manifeste Beeinträchtigung der Sprache durch die zweimal täglich für eine halbe Stunde aufgelegten Streifen wird von über 90 Prozent aller Personen bestätigt und auch der etwas fade Geschmack von H2O2 wird von etwa 80 Prozent aller Befragten wahrgenommen. Hierüber gab es jedoch keine eindeutig abwertende Äußerung; beides wurde insbesondere im Abschlussgespräch eher als leicht tolerabler Nebeneffekt heruntergespielt. Am gelassensten haben die jungen Patienten zwischen zehn und 29 Jahren die kurzfristige geringe Einschränkung der klaren Aussprache hingenommen.

Um den Patienten Gelegenheit zu geben, auch solche Beschwerden vorzutragen, die wir nicht ausdrücklich vorgaben, haben wir in einer zweigeteilten Frage nach Problemen bei der Anwendung gefragt. Die erste Hälfte war eine geschlossene Grundsatzfrage nach aufgetretenen Problemen.

Es fällt auf, dass ein Drittel dies eindeutig bejaht. Am wenigsten empfindlich erwiesen sich wieder die Jüngeren, während die mittlere Altersgruppe den problematischsten Eindruck hinterlässt (Abbildung 3).

Ein Drittel aller Benutzer äußerte keinerlei Schwierigkeiten mit der Anwendung. Die von den restlichen zwei Dritteln im offenen Fragenbereich angegebenen Probleme konzentrieren sich auf insgesamt nur drei Aspekte, und zwar auf eine gesteigerte Empfindlichkeit der Zähne, eine leichte Schleimhautreizung und teilweise die Handhabung der Strips. Dies betrifft insbesondere Schwierigkeiten beim Herausnehmen der Streifen aus der Folienverpackung, nicht aber beim Anlegen der Streifen an die Zähne (Abbildung 4).

Bei der Beurteilung der Whitestrip-Anwendung unter dem Aspekt der Aufwand/ Nutzen-Relation erhält die Benutzung der Whitestrips praktisch durchweg Bestnoten unserer Anwender.

Nur drei von 50 Personen sahen ihren Zeiteinsatz als zu hoch an, alle anderen bekundeten ein gutes Zeitaufwand/ Nutzen-Verhältnis. Insgesamt akzeptieren weit über 90 Prozent aller Patienten die Gesamtheit aller positiven und negativen Erfahrungen mit dieser Anwendung: Es ergibt sich für die Whitestrip-Anwendung somit sowohl geschlechts- als auch altersbezogen ein ausgesprochen positives Bild.

58 Prozent unserer Patienten sind der Meinung, dass das System nur vom Zahnarzt angeboten werden sollte, 42 Prozent konnten sich dieser Meinung nicht anschließen.

Dieses relativ klare Bild wird jedoch bei gesonderter Betrachtung der einzelnen Altersgruppen deutlich verändert. Hier ergibt sich, dass unsere männlichen jugendlichen Patienten eindeutig der Einschränkung des Vertriebs auf die zahnärztliche Praxis eine Absage erteilen; je älter aber die Befragten werden, umso klarer fällt das Votum hierzu positiv aus (Abbildungen 5 und 6).

Die Gegenfrage, ob dies System freiverkäuflich sein sollte, wurde aber nicht umgekehrt proportional gleich, sondern mit 66 Prozent „Ja-“ und mit 34 Prozent „Nein-“Stimmen ebenfalls stark positiv beantwortet. Sortiert man diesbezüglich die Antworten nach dem Alter der Befragten, so wird gleichwohl klar, dass hier die Personen in den jüngeren Altersgruppen eindeutig für eine Freiverkäuflichkeit votieren, auch hier äußern sich die männlichen Patienten stringenter, während Frauen zu beiden Fragen keine gleichermaßen eindeutige Meinung zeigen.

Mit zunehmendem Alter wird von allen Personen immer stärker die Beratung durch den Zahnarzt geschätzt. Diese Übereinstimmung in der Auswertung unter dem Altersaspekt führt zu dem Schluss, dass die einzelnen Altersgruppen offensichtlich völlig unterschiedliche Kaufstrategien bevorzugen (Abbildungen 7 und 8). Abschließend ist in diesem Zusammenhang auch interessant, dass praktisch alle Patienten so sehr mit dem Produkt zufrieden sind, dass sie bereit sind, es unabhängig vom Vertriebsweg weiterzuempfehlen.

Schlussfolgerungen

1. Der Bedarf für Bleaching ist in Deutschland vorhanden.

2. 71 Prozent der angesprochenen Patienten nehmen das Angebot an.

3. 20 Prozent der Teilnehmer waren mit ihrer ursprünglichen Zahnfarbe unzufrieden.

4. Das Whitestrip-System ist bequem, sicher und wirksam.

5. Geringe auftretende Beschwerden sind in der Regel tolerierbar.

6. Die durchführenden Patienten sind sehr zufrieden.

7. Die positivsten Aussagen bekunden Frauen und die Altersgruppe der über 50-Jährigen.

8. Die mittlere Altersgruppe zeigt sich am problematischsten.

9. Jüngere Patienten wünschen sich bevorzugt eine Freiverkäuflichkeit des Produktes.

10. Zahnärztliche Beratung wird besonders von Älteren gewünscht.

11. Nach Abschluss der Aktion wird das Whitestrip-System sehr positiv bewertet.

Dr. Siegwart Peters

Montanusstr. 13

42799 Leichlingen

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