30. Internationale Dentalschau

Auch abseits der Piste ist in Köln was los

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Heftarchiv Gesellschaft
Die 30. Internationale Dentalschau (IDS) wird in Sachen Gigantomanie ihren Vorgängern in nichts nachstehen. Mehr als 1 400 Aussteller und 58 000 Fachbesucher werden vom 25. bis 29. März in Köln auf der weltgrößten internationalen Leistungsschau für ZahnMedizin und Zahntechnik erwartet. Doch jeden Abend um 18 Uhr schließt die Messe ihre Pforten. Wer dann – oder am Wochenende – noch mehr von Köln sehen möchte: Die „Metropole am Rhein“ hat einiges zu bieten.

Kulturhochburg Köln im März – während der IDS ist das kulturelle Leben in der Domstadt so quirlig, lebendig und vielfältig, wie es sich Messegäste nur wünschen können. Ob Philharmonie, Theater, Kölnarena oder Musical Dome – die Szene zeigt sich im Frühjahr von ihrer besten Seite.

Vor allem die bildende Kunst hat in Köln einen herausragenden Stellenwert, die Museumslandschaft gilt als einzigartig. Die Finanzlöcher in der Stadtkasse sind allerdings so groß geworden, dass bereits im Laufe dieses Jahres mit drastischen Sparmaßnahmen gerechnet werden muss. Also nutzen Sie die Gunst der Stunde – denn noch präsentiert Köln hochkarätige Sammlungen mit ihren Schätzen von Lochner oder Rubens bis Renoir, von Picasso und Dali bis Baselitz. Asiatische Kunst und Funde aus Kölns römischer Kinderstube von vor 2000 Jahren locken ebenso in die Museen wie das temporäre Ausstellungsprogramm: So steht im Wallraf-Richartz-Museum Kardinal Richelieu im Mittelpunkt der Ausstellung „Kunst, Macht und Politik“, die mit Meisterwerken unter anderem von Poussin, Bernini und Lorrain ein glanzvolles Bild vom 18. Jahrhundert entwirft. Das Museum Ludwig bietet mehreren zeitgenössischen Künstlern eine Plattform, darunter dem amerikanischen Fotografen William Eggleston, dessen Werke Besuchern der Documenta 11 noch in Erinnerung sein dürften. Objekte des italienischen Designers Ettore Sottsass sind ebenso im Museum für Angewandte Kunst ausgestellt wie Sabine Wilharms Bilder zu den Harry Potter-Büchern.

Philharmonie oder DJ Bobo

Für Musikfreunde ist die Kölner Philharmonie immer einen Besuch wert. Während der IDS reicht das Spektrum von einem Janácek- Abend mit dem Pianisten Andrá Schiff und dem Panocha Quartett (25. März) über das Meisterkonzert des London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kurt Masur mit Werken von Tschaikowsky und Beethoven (26. März) bis zum Konzert des WDR Sinfonieorchesters Köln unter André Previn mit Werken von Mozart, Alban Berg und Richard Strauss (28. März). Ein Kontrastprogramm dazu bietet die Kölnarena: Hier gastiert am 29. März DJ BoBo mit seiner Hightech- Inszenierung „Visions“, einem Spektakel aus Musik, Tanz, Entertainment und Special Effects. Auch Sportfans hat die Arena etwas zu bieten: Am 26. März spielt VfL Gummersbach Spitzenhandball gegen SG Flensburg.

Die Kölner Theaterszene von Oper bis Musical ist so vielfältig, dass hier nicht für jeden Geschmack das passende Highlight vorgestellt werden kann. Nur soviel: Vom 26. bis 30. März gastiert im Opernhaus das Nederlands Dans Theater I unter anderem mit der „Psalmensymphonie“ von Igor Strawinsky. Am Vorabend der IDS, dem 24. März, kommen in der Oper „Limonen aus Sizilien“ von Manfred Trojahn italienische Geschichten nach Texten von Luigi Pirandello und Eduardo di Filippo auf die Bühne. Musicalfreunde kommen im Musical Dome – gleich neben dem Hauptbahnhof und direkt am Rhein – auf ihre Kosten: Vom 26. bis 29. März können sie hier die Geschichte von „Jeckyll & Hyde“ erleben. Eine Übersicht über die Programme der meisten Bühnen finden Sie unter den angegebenen Internetadressen im Service-Kasten.

Brauhaus oder Sterneküche

Wenn Sie neben Kulturangeboten auch das Kölner Nachtleben kennen lernen wollen:sehr gut. Denn vom Messegelände ist es nicht weit zu Kneipe und Kölsch. Eine Wegbeschreibung in die Kölner Altstadt braucht man nicht; einfach vom Dom aus runter zum Rhein gehen – schon da. Hier findet man in den vielen kleinen Gässchen jede Menge Gaststätten oder Brauhäuser (Päffgen, Malzmühle, Sion) mit Kölsch und gutbürgerlicher Küche. Der Kellner heißt hier Köbes und kein Kölner versteht, warum die Kerle immer so unfreundlich und die Brauhäuser trotzdem brechend voll sind – man muss es halt erlebt haben.

Überleben im Brauhaus

Ein paar Tipps zum „Überleben“ im Brauhaus: Ein „halver Hahn“ ist nicht etwa ein geteiltes Federvieh, sondern ein Roggenbrötchen mit üppigst Käse und Senf. „Flönz mit Himmel un Ääd“ ist gebratene Blutwurst mit Kartoffelpüree und Apfelkompott. Man sollte auch tunlichst vermeiden, in einem Brauhaus so außergewöhnliche Dinge zu bestellen wie Tee, heiße Schokolade oder Alsterwasser. Ganz großer Fehler. Denn jetzt kann man sich quasi sicher sein, vor versammelter Mannschaft gedemütigt zu werden mit der Frage: „Wo küs du dann her?“ (Wo kommst du denn her?).   

Wem das zu urig ist, der findet in und um Köln natürlich auch allerfeinste Sterneküche. Ob die Graugans im Hyatt, das Bizim in der Nordstadt oder das bundesweit bekannte Schlosshotel Leerbach: Wer in Köln mit preisgekrönter Küche verwöhnt werden will, dem seien die einschlägigen Restaurantführer ans Herz gelegt – es lohnt sich.   

Seele baumeln lassen in der Therme

Wem nach einem anstrengenden Messetag oder feuchtfröhlichen Kulturereignissen nur noch nach Entspannung pur ist, muss auch nicht weit laufen. Schräg gegenüber der Messe liegt die Claudius-Therme. Ob Whirlpool, Sauna oder bei winterlicher Kälte draußen in der Therme schwimmen – hier kann man die Seele baumeln lassen. Wer sich um möglichst wenig kümmern will: Bei der Koelnmesse Service GmbH (KMS) kann der gestresste IDS-Gast auch ein eigens zusammengestelltes Wellnesspaket für Gesicht und den ganzen Körper buchen – Peeling, Maske und Massage gehören ebenso dazu wie Sauna, Dampfbad und Fitness- Training. Die Koelnmesse- Tochter KMS ist übrigens auch bei der Ausarbeitung von Kulturprogrammen behilflich.

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