Das Web als Wegweiser für Patienten

Im Netz präsent

Wer heute nicht weiter weiß, fragt das Web. Das gilt selbstverständlich auch für Patienten auf der Suche nach einem Zahnarzt. Gut, wenn dieser all die Möglichkeiten, die das Medium bietet, auch nutzt. Denn dann wird er am Ende auch gefunden.

Bei der Außendarstellung zählt die Praxiswebsite mittlerweile schon fast zum Standard. Sie ist die Visitenkarte, mit der sich der Zahnarzt der Öffentlichkeit präsentiert. Mit moderatem finanziellem Aufwand kann der Zahnarzt über seine Praxis, seinen Werdegang, die Qualifikationen des Praxispersonals, Sprechzeiten und Lage informieren.

Ein virtueller Rundgang verschafft dem Nutzer einen Eindruck über die Räumlichkeiten und deren Ausstattung. Da immer mehr Haushalte einen Breitbandanschluss haben, lassen sich auch Videos sinnvoll einsetzen.

Das Web als Visitenkarte

Wer seine eigene Homepage gestaltet, sollte vor allem darauf achten, dass der virtuelle Auftritt der Praxis im Internet in Einklang mit dem realen Auftritt der Praxis steht. Das Gesicht der Praxis, das durch Praxisräume und Personal, Geschäftspapier, Broschüren und Visitenkarten vermittelt wird, muss sich auch im Internet zeigen

Erstaunlicherweise erleben wir ein Revival des Kontaktformulars. Ein individuell auf die Praxisbedürfnisse zugeschnittenes Formular hilft vor allem, wenn der Patient erstmals Kontakt zur Praxis aufnimmt. Anstelle sich im Rahmen der Öffnungszeiten mit der Praxis in Verbindung zu setzen, können sich potenzielle Patienten im Internet über das Formular melden. Entscheidend ist hier besonders, wie schnell die Praxis auf diese Form der Kontaktaufnahme reagiert. Integriert man das Formular in die Praxisabläufe, lässt sich ein weiterer kostengünstiger Kommunikationskanal öffnen.

Top platziert

Wer mit der eigenen Website Top-Platzierungen bei häufig verwendeten Suchbegriffen (wie „Zahnarzt Hamburg“) erzielen will, stößt in der Regel auf Schwierigkeiten. Deshalb bietet es sich an, die eigene Website bei Portalen mit hohen Zugriffsraten zu platzieren. Ziel ist es, auf die eigene Website zu verlinken. Hierbei lassen sich grundsätzlich die klassischen Zahnmedizinportale von lokalen Branchenportalen unterscheiden. Erstere liefern detaillierte Infos zu Themen der Zahngesundheit und helfen häufig bei der Suche nach Spezialisten. Wenn der Zahnarzt sich hier registriert, macht er sich ihre guten Platzierungen bei Google & Co. zunutze.

Die lokalen Branchenportale hingegen bieten im Stil der Gelben Seiten eine Auskunft, um etwa einen Zahnarzt in der Nähe zu finden. Diese Portale liefern jedoch oft weit mehr als das klassische Branchenbuch. Man kann zum Beispiel bei Klicktel im kostenlosen Basiseintrag seine E-Mail und Internetadresse angeben, zudem wird auf einem Kartenabschnitt die Lage der Praxis angezeigt. Bei GoYellow.de werden auf einem Satellitenbild wichtige Informationen zur Praxis und zu den umliegenden Geschäften eingeblendet. Gegen Bezahlung können weitere Elemente, wie Logo und Behandlungsschwerpunkte oder auch Sprechzeiten und News, angezeigt werden. Diese Portale machen den klassischen Gelben Seiten Konkurrenz. Auch Google und Yahoo sind dabei, sich in diesem stark umkämpften Markt zu positionieren, da heute bereits jede dritte Suchanfrage lokalen Charakter hat

Zahnärzte profitieren von der neuen Konkurrenz und sollten sicherstellen, dass die Informationen, die in diesen Portalen über sie dargeboten werden, auch korrekt sind. Da diese Dienste meist aus dem klassischen Telefon- und Branchenbuch gefüttert werden, sind Zahnarztpraxen meist ohne eigenes Zutun bereits dort vertreten.

Neben der technischen Optimierung sind Umfang und Aktualität der Homepage wichtige Kriterien für das Ranking. Aktualisiert man seine Website regelmäßig mit Informationen zu relevanten Suchbegriffen, wirkt sich das positiv auf die Platzierung aus.

Mittlerweile hat sich dort eine neue Branche etabliert: Die Suchmaschinen-Optimierer. Das sind Spezialisten, die ständig an der Verbesserung von Websites arbeiten und mit ihren Methoden das Ranking der jeweiligen Seiten positiv beeinflussen. Da sich leider auch in dieser Branche eine Menge Scharlatane tummeln, gibt es für die Dienstleister mittlerweile auch eine Zertifizierung. Angebote wie: „Wir bringen Sie für 3 000 Euro auf den Spitzenplatz bei Google – greifen Sie heute noch zu!“, sollte man trotzdem besser ignorieren.

Das Neueste von heute

Newsletter waren lange Zeit aufgrund der Spamflut verpönt. Die Provider filtern die Spams aber zunehmend heraus, sodass man den Newsletter wieder gezielt einsetzen kann.

Wichtig ist allerdings, dass der Empfänger den Newsletter auch explizit erhalten will, und dass er sich jederzeit aus der Liste wieder austragen kann. Der Praxischef kann Registrierung und Verwaltung in die normalen Abläufe integrieren oder dafür das Internet einsetzen. Mittlerweile gibt es Tools, die online die Adressaten verwalten. Auch das Gestalten und Versenden des Newsletters kann online erfolgen.

Das Leseverhalten im Netz ist jedoch signifikant anders als bei Gedrucktem. Studien zu Folge werden Netz-Infos ähnlich wie bei der Werbung eher überflogen als detailliert studiert. Deshalb sollte man beim Newsletter darauf achten, dass die Informationen hierarchisch dargeboten werden, damit der Nutzer die Möglichkeit hat, bestimmte Sektionen direkt anzuklicken. Das Wichtigste zuerst, damit der Leser auch beim Überfliegen das für ihn Wesentliche vermittelt bekommt.

Neben den Praxisinformationen, die regelmäßig an die Patienten versendet werden, kann auch der Recall als Anlass für den Praxis- Newsletter genommen werden. Idealerweise liefert man dann auch noch zielgruppenspezifische Informationen für den jeweiligen Patienten mit, beispielsweise „Tipps zur Zahnpflege von Kleinkindern“ für junge Mütter. So schafft der Zahnarzt einen Mehrwert für den Patienten und bindet ihn an die Praxis.

Es wird gebloggt

„In“ ist zurzeit das so genannte Weblog. Mit diesem Internet-Tagebuch kann man in einer Kombination aus Diarium und Online- Magazin laufend das Neueste ins Netz stellen, das dann von den Lesern auch kommentiert wird. Blogging hat als Corporate Blogging seinen Weg auch in die großen Unternehmen gefunden. In den USA fragt schon mal der Chef von General Motors seine Kunden um Rat für bessere Produktideen, in Deutschland tauschen Mitarbeiter von Frosta mit ihren Kunden Kochrezepte aus.

Deutschland hat sich in die Bloggerszene eingereiht. Unter www.zahnblog.de hat ein Zahnarzt aus der Nähe von Stuttgart seinen gesamten Internetauftritt als Blog aufgebaut und berichtet damit laufend aus der Praxis.

Wer als Behandler das Netz für den Patientenkontakt nutzen will, sollte – ob allein oder mithilfe von Profis – auf jeden Fall vorab ein stimmiges Konzept entwickeln. Nur wenn der Gesamtauftritt der Homepage stimmig ist, nutzen die Patienten auch den Service.

Antje Hess, Dirk RoettgesWippertstraße 2879100 Freiburg

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