USB-Sticks

Multitalent im Miniformat

Ob sie nun am Schlüsselbund baumeln oder lose in der Tasche herumfliegen, mittlerweile hat fast jeder Computernutzer einen USB-Stick. Sie sind klein, praktisch und leisten als mobile Speicher bessere Dienste als Disketten oder DVDs. Es gibt die Minitools in allen Farben und Formen. Wer einen USB-Stick kaufen möchte, sollte sich aber nicht von den witzigen Designs ablenken lassen. Wichtiger als die Verpackung ist der Inhalt.

Schick sehen sie aus, die drei Modelle der Kollektion „USB-Clinic“ namens Professor Bit, Dr. Byte und Sister Save. In schnittige Arztkittel gekleidet sorgen sie für das Wohl der gespeicherten Daten – nicht nur von Ärzten und Zahnärzten. Für die unzähligen ausgefallenen Aufmachungen von USBSticks ist das Krankenhausteam nur ein Beispiel. Andere bestechen durch edle Materialien wie Leder, manche leuchten im Dunkeln. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Ob zum Transport wichtiger Geschäftsdaten, zum Archivieren von Bildern, Musik und Videos oder als Sicherheits-Backup, das Einsatzgebiet der Sticks bestimmt über die benötigte Speicherkapazität – und die wiederum ist auschlaggebend für den Preis.

Können und Kosten

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Dieses Gefühl kennt auch jeder, der schon einmal vor einem Regal mit USB-Sticks gestanden hat. Aspekt Speicherplatz: Die handelsüblichen Kapazitäten der mobilen Datenspeicher reichen von 128 Megabyte (MB) bis 16 Gigabyte (GB). Manche liegen sogar bei 64 GB. Zur Orientierung: 128 MB bieten Platz für zirka 30 Songs, 1 GB fasst 240 Stücke. In Sachen Speichervolumen nehmen die größeren Sticks es also locker mit vielen älteren PCs auf.

In die Entscheidung miteinfließen sollte außerdem, welche Lese- und Schreibgeschwindigkeit ein Gerät hat. Je mehr MB pro Sekunde (MB/s) ein USB-Stick verarbeitet, desto besser. Ein sehr guter Wert ist eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 25 beziehungsweise 20 MB/s. Insidertipp: Die Leistungsfähigkeit der Geräte wird von Herstellern in der Regel sehr deutlich beworben. Steht die Geschwindigkeit in großen Buchstaben auf einem Produkt, ist das ein gutes Zeichen, denn bei langsamen Sticks lassen die Anbieter diese Angaben gerne unter den Tisch fallen. Immer wieder geraten gefälschte Speicherstifte auf den Markt, deren Aufdruck und interne Kennung eine teilweise erheblich größere Speicherkapazität anzeigen als sie in Wirklichkeit haben. Es empfiehlt sich daher, USB-Sticks bei einem seriösen Händler zu kaufen.

Ältere Betriebssysteme erkennen USB-Sticks häufig nicht automatisch. Windows 95 und 98 benötigen dafür einen externen Treiber. Neuere Versionen wie ME, 2000, XP und Vista haben damit keine Schwierigkeiten. Gleiches gilt für neuere Unix-Systeme wie FreeBSD, NetBSD und OpenBSD sowie Mac OS 9.1 und Mac OS X.

Große Unterschiede gibt es bei den Preisen. Während die kleineren Datentransporteure schon für weniger als zehn Euro zu haben sind, werden für 4 GB um die 30 Euro fällig. Für 16 GB-Riesen müssen Käufer noch tiefer in die Tasche greifen. In dieser Kategorie fangen die Angebote bei 130 Euro an. Ordentlich draufzahlen muss auch, wer für seinen Speicherstift ein edles Design möchte.

Sicher unterwegs

USB-Sticks machen mobil. Dank der vielfältigen portablen Anwendungen für Speicherstifte können User fremde Rechner so nutzen wie den heimischen – ohne, dass dafür Software auf dem Gastrechner installiert werden muss. Die nötigen Programme befinden sich auf dem Stick. Entfernt man ihn, verschwinden auch die Spuren der Arbeitssitzung.

Gut beraten sind User, die ihren USB-Stick mit platzsparenden Programmen bestücken. Suchen sie sich zum Beispiel ein Textverarbeitungsprogramm aus, das nur wenig Speicherkapazität in Beschlag nimmt, bleibt mehr Raum für andere Daten. Als Alternative für den Platzfresser Word kann zum Beispiel die Freeware Open Office eingesetzt werden. Sie leistet ebenso gute Dienste und schont die Kapazität des externen Speichers. Auch für die Bereiche Grafik und Bildbearbeitung gibt es Ausweichmöglichkeiten, etwa, indem User statt Photoshop das kleinere Programm Gimp verwenden.

Eine große Auswahl an portablen Anwendungen gibt es im Netz unter www.portableapps. com. Der Download der Software ist kostenlos, wer möchte, kann die Betreiber mit einer Spende unterstützen. Die Seite hat einiges im Angebot. Zum Beispiel eine portable Version des Internet-Browsers Mozilla Firefox. Besucher, die zuhause mit diesem Browser arbeiten, haben ihre Bookmarks so immer und überall dabei. Installiert nimmt die Software laut Angaben der Betreiber 25 MB in Beschlag.

Wer persönliche und geschäftliche Dokumente auf seinem USB-Stick ablegt, sollte ihn vor Zugriffen von außen schützen und die Daten verschlüsseln. Auf der englischsprachigen Seite www.truecrypt.org finden User verschiedene Tools, die das für sie erledigen. Die Sicherheit lässt sich gegen Aufpreis auch durch einen vorinstallierten Passwortschutz oder eine Fingerabdruckerkennung erhöhen. Letztere verfügen über einen zweigeteilten Speicher, einen öffentlichen Teil, in dem sich das Startprogramm befindet, und einen geschützten Datenspeicher. Um Zugang zu diesem sensiblen Bereich zu bekommen, muss der Anwender zur Identifizierung einen Finger auf das Gerät legen.

Über soviel technische Raffinesse sollten User einen weiteren wichtigen Aspekt nicht vergessen: den Virenschutz. Einige USB-Sticks enthalten bereits ein Antivirenprogramm. Falls nicht, gibt es auch hier verschiedene Freewarelösungen im Netz.

Ein Sicherheitsrisiko lässt sich hingegen nur schwer ausschalten: So klein und praktisch die Speicherstifte sind, so schnell vergisst oder verliert man sie auch. Wer darauf wichtige Infos hinterlegt, sollte daher das Risiko minimieren und regelmäßig Sicherungs

Susanne TheisenFreie Journalistin in KölnSusanneTheisen@gmx.net

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