Medizinklimaindex zeigt gedämpfte Stimmung

Das aktuelle Stimmungsbarometer

„Ausgesprochen negativ“ – so ist die aktuelle Stimmung unter Deutschlands Ärzten und Zahnärzten, wie die Stiftung Gesundheit jetzt in ihrem „Medizinklimaindex Herbst 2007“ ermittelt hat. Danach schätzen die niedergelassenen Zahnmediziner ihre derzeitige und künftige wirtschaftliche Situation allerdings weitaus weniger schlecht ein als die Mediziner.

Mit einem Medizinklimaindex (MKI) von -14,8 schauen Ärzte und Zahnärzte in Deutschland weniger pessimistisch in die Zukunft als im Vorjahreszeitraum: Im Herbst vergangenen Jahres lag der Wert noch bei -23,3. Positiver war ihre Stimmung dagegen im Frühjahr dieses Jahres, wie das Ergebnis von -11,7 in der damaligen Erhebung der Stiftung Gesundheit anzeigt.

Grundlage des MKI sind halbjährliche Befragungen, die die Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse (GGMA) im Auftrag der Stiftung halbjährlich unter Niedergelassenen durchführt. Er bezeichnet die durchschnittliche Einschätzung der Befragten, berechnet aus den Salden der momentanen Geschäftslage und den Erwartungen.

Zahnärzte weniger pessimistisch als Ärzte

Wie die neuen Daten der Stiftung zeigen, schätzen die Zahnmediziner ihre wirtschaftliche Lage sowohl momentan als auch für die kommenden sechs Monate deutlich positiver als die Humanmediziner ein: Ihrem Index von -5,8 steht ein Wert von -17,4 auf der Seite der Ärzte gegenüber. Anders als das Gesamtergebnis vermuten lässt, hat sich die Gemütslage unter den Zahnärzten seit der letzten Befragung im Frühjahr dieses Jahres etwas verbessert. Gab es in ihrer Berufsgruppe damals noch einen Klimaindex von -7,6, liegt er nun nur noch bei -5,8.

Ihre aktuelle wirtschaftliche Situation bezeichnen rund 27 Prozent der Zahnärzte als gut, knapp 48 Prozent als stabil und fast 26 Prozent als schlecht. Zum Vergleich: Unter den befragten Ärzten nennen mit knapp 20 Prozent deutlich weniger ihre Situation „gut“; fast die Hälfte der Mediziner sind zufrieden, während gut 31 Prozent ihre Lage als negativ empfinden.

Auch in ihren Erwartungen unterscheiden sich beide Berufsgruppen: Unter den Zahnärzten nehmen gut 16 Prozent an, wirtschaftlich werde sich ihre Lage künftig verbessern. Bei den Ärzten sind es 9 Prozent. Düster sehen fast 29 Prozent der Zahnmediziner und über 32 Prozent der Mediziner ihre Zukunft. Mit gleichbleibenden Verhältnissen rechnet jeweils die Mehrheit aller Niedergelassenen: etwa 55 Prozent der Zahnärzte und fast 59 Prozent der Ärzte.

Der Branchenvergleich zeigt: Eine ähnlich schlechte Stimmung wie bei den Niedergelassenen herrscht auch im Bauhauptgewerbe und im Einzelhandel. Optimistischer sind das Verarbeitende Gewerbe, der Großhandel und die Gewerbliche Wirtschaft. Ihre Geschäftsklimata, ermittelt vom Institut für Wirtschaftsforschung, liegen deutlich im positiven Bereich.

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