Spezielle Züchtung

Durchsichtiger Fisch für die Forschung

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US-Forscher haben einen komplett durchsichtigen Zebrafisch gezüchtet. Damit können sie die Entstehung von Krebs oder die Blutbildung quasi live beobachten und besser erforschen, berichten sie im Journal „Cell Stem Cell“ (Bd. 2, Seite 183).

Zebrafische sind genetisch dem Menschen sehr ähnlich und deshalb ein gutes Modell, um Krankheiten und die Auswirkung bestimmter Therapien zu untersuchen.

Als Embryonen sind Zebrafische (Danio rerio) prinzipiell durchsichtig. Deswegen sind sie seit langem zur Erforschung von Entwicklungsvorgängen beliebt. Im Alter von etwa vier Wochen jedoch verändert sich die Färbung der Fische und sie werden undurchsichtig.

Richard White vom Children’s Hospital in Boston (US-Staat Massachusetts) und seine Mitarbeiter züchteten nun aus zwei Zebrafischvarianten, denen bestimmte Hautpigmente fehlen – genannt „Roy Orbison“ und „Nacre“ –, eine dritte. Diese „Caspar“ genannte Variante bleibt während des gesamten Lebens durchsichtig.

Zielstrebige Krebszellen

In ersten Versuchen mit „Caspar“ beobachteten die Forscher die Bildung von Metastasen bei einem Tumor in der Bauchhöhle des Fisches. Sie konnten die Ausbreitung einzelner Krebszellen verfolgen und fanden so heraus, dass diese nicht ziellos gestreut werden, sondern scheinbar einen festgelegten Zielort ansteuern. Diese Erkenntnis sei für die Entwicklung von Therapien gegen Metastasierung bei Krebs wichtig.

Außerdem verfolgten die Forscher noch die Blutbildung. Dazu hatten sie zunächst das blutbildende System des Fisches durch Bestrahlung zerstört und ihm anschließend blutbildende Stammzellen eines Artgenossen transplantiert. An diesem Modell lasse sich untersuchen, wie etwa Medikamente die Blutbildung beeinflussen. dpa

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