Die Geschichte der Geldanlage

Zeitreise mit Wiederholungen

Heftarchiv Praxis
Geld hat die Menschen seit jeher fasziniert. Mit Leihen und Verleihen machten sie Geld zu Geld. Bis heute hat sich daran im Grunde nichts geändert. Die Märkte sind zusammen gewachsen und die Produkte sehr kompliziert geworden. Und dennoch wiederholen sich die Ereignisse.

Welche Macht das Geld hat, erleben die Menschen in diesen Wochen und Monaten hautnah. Plötzlich begreifen alle, die sich bislang sicher wähnten, (weil sie ja nicht Milliarden und Millionen Euro oder Dollar von einem Ende der Welt ans andere verschoben haben), wie sehr sie vom großen Crash betroffen sind.

Bricht die Börse ein ...

Für den Rentner bricht eine Welt zusammen, weil sein Bankberater – wahrscheinlich in Unkenntnis der Dinge – die Spargroschen seines Kunden in Lehmann Zertifikate angelegt hat. Das Geld ist weg, der Notgroschen für die alten Tage auch. Den Familienvater trifft es, weil er um seinen Arbeitsplatz bangen muss: Viele Unternehmen kommen nur noch sehr schwer an Kredite, weil die Banken nicht mehr leihen wollen oder können.

... wankt die Wirtschaft

Der Handel und vor allem die Autobranche leiden unter schwindender Nachfrage, das gefährdet Arbeitsplätze. Die Mitglieder in den Versorgungswerken der freien Berufe, zum Beispiel die Zahnärzte, müssen sich allmählich Gedanken darüber machen, inwieweit ihre Versorgungswerke die Beiträge in wirklich sichere Papiere angelegt haben, das Gleiche gilt für die Lebensversicherungen. Die Anbieter werden möglicherweise nur den Garantiezins in Höhe von 2,25 Prozent zahlen können. Und den finanzieren sie aus den Rücklagen. Das bedeutet nicht, dass diese Institute plötzlich unseriös arbeiten und ihre Kunden betrügen. Vielmehr leiden sie unter den Folgen falscher Geldpolitik und Fehlspekulationen.

Zu niedrige Zinsen in den USA, wilde Spekulationen ohne jeden Bezug zur Realität, zu lasche Kontrollen und die weltweite Vernetzung haben zu einem globalen Finanzdesaster geführt. Wie hoch der weltweite Schaden zu beziffern sein wird, hat die britische Notenbank Ende Oktober prognostiziert: Sie schätzt den Schaden auf 2 800 000 000 000 Dollar (in Worten 2,8 Billionen Dollar), also doppelt so viel wie der Internationale Währungsfonds vorhersagt und eine Summe, die sich der normale Verbraucher gar nicht vorstellen kann. Aber die Finanzwelt wird davon genesen – wie in der Vergangenheit auch. Denn ein Blick in die Geschichte hätte gereicht um zu erkennen, dass sich Tiefs und Hochs in der Geldanlage wiederholen.

Es begann in Genua

Mit Geld handelten schon die alten Römer. Reiche Kaufleute legten ihr Geld an, indem sie es verliehen, dafür Zinsen kassierten und so ihren Reichtum mehrten. Im Mittelalter stand der Handel in Europa im Vordergrund. Geldverleih und Münzgeschäft entwickelten sich, und einer der ersten bankähnlichen Berufe, der Geldwechsler – im Italienischen „Banchieri“ genannt – kam in Mode. Die erste Bank – die Banca di San Giorgio – wurde 1407 in Genua gegründet.

In diese Zeit fällt auch die Geburtsstunde der Anleihen. Italienische Banken finanzierten ihre Schulden, indem sie Schuldbriefe ausgaben und darin einen Zins verbrieften, den sie an die Gläubiger zahlten. Schnell erkannten auch die Staaten darin ihre Chance, sich auf diese Weise Geld zu verschaffen. Damals wie heute sind Anleihen eine reine Vertrauenssache. Denn die Rückzahlung der Schulden ist immer nur so sicher wie es die Bonität des Schuldners verspricht.

Gehört Deutschland heute zu den erstklassigen Schuldnern, hatten die Gläubiger des Deutschen Reiches das Nachsehen. So finanzierte es den 1. Weltkrieg zu 60 Prozent mit Kriegsanleihen. Der Verlierer Deutschland blieb auf einem riesigen Schuldenberg sitzen. Es folgte eine rasende Inflation, die Gläubiger gingen leer aus. Heute zählen deutsche Staatsanleihen wieder zu den sichersten und krisenfesten Anlagen.

Rare Rohstoffe

Älter noch als die Geschäfte mit Geld ist der Handel mit Rohstoffen. Tauschten die Menschen früher ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse direkt gegen Kleidung oder andere Nahrungsmittel, werden diese Güter heute virtuell an den Rohstoffbörsen wie der in Chicago ebenso ge- und verkauft wie Geld.

Eine Zeit lang wenig beachtet, aber in Krisenzeiten der Star unter den Rohstoffen, ist Gold. Das gelbe Metall gehörte seit jeher zu den begehrten Gütern, die überall bekannt und als wertvolles Tauschobjekt einsetzbar waren. Kündigt sich eine Krise an, schnellt der Preis für die Feinunze in die Höhe. Zurzeit jedenfalls mangelt es an Nachschub von Münzen und Barren. Die Händler sind ausverkauft. Wer dennoch sucht, wird bei eBay fündig. Allerdings zu überhöhten Preisen. Dort kostet die Feinunze rund 20 Prozent mehr als im virtuellen Handel. Dabei gilt: Gold produziert keine Zinsen und der Preis schwankt stark. So erreichte er im März 2008 sein Allzeithoch mit 1 032 Dollar je Feinunze. Derzeit liegt er wieder bei 750 Dollar.

Vertrauen und viel Mut zum Risiko erfordert das Spiel mit den Aktien. Die ersten Börsen starteten 1409 in Brügge und 1460 in Antwerpen. Doch statt mit Aktien wurden Waren wie Gewürze oder Getreide getauscht. Die ersten Anteilsscheine kauften und verkauften Anleger vor rund 400 Jahren. 1602 schlossen sich holländische Kaufleute zur Vereenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) zusammen. Um ihre Schiffe und den Handel finanzieren zu können, gaben sie die Aktien aus. Die konnten gehandelt werden, ohne dass die VOC das Geld zurückzahlen musste. Die Vermittlungsstelle war die erste Wertpapier-Börse.

Seitdem faszinieren der Handel und das Auf und Ab der Kurse weltweit die Aktionäre. Bis heute streiten sich die Wissenschaftler, ob es tatsächlich so ist, dass man auf Dauer an der Börse nur gewinnen kann. Fest steht jedenfalls, dass die Anlage in Aktien sich nur für Anleger mit langem Atem eignet wie die jüngsten Ereignisse wieder zeigen. Die Börse nimmt alle Strömungen und Stimmungen auf und manifestiert sie den Kursen.

Inzwischen engagieren sich viele private Anleger nur indirekt an der Börse. Sie verteilen die Risiken, indem sie in Aktienfonds investieren. Der wiederum legt das Geld seiner Investoren in breit gestreute Papiere an. Die Idee, Geld zu sammeln und gemeinsam zu besseren Bedingungen anzulegen, hatten die Schotten. Sie wollten im 19. Jahrhundert am wirtschaftlichen Aufschwung in den USA profitieren. Ihr Ziel war es, Anleihen zu kaufen. Da sie aber nicht über genügend Informationen verfügten, um die Bonität der Schuldner beurteilen zu können, beauftragten sie einen Treuhänder in den USA, das Geld zu investieren. 1868 wurde der erste Investmentfonds Foreign &  Colonial Government Trust gegründet. Der Gedanke dabei war damals wie heute die Streuung des Risikos. Auf diese Weise können auch Anleger, die nur kleinere Summen investieren wollen, von höheren Renditen profitieren.

Der leichte Fluss des Geldes

Noch selbstverständlicher als die Fonds ist der Umgang mit dem Girokonto. Ohne diese Einrichtung wäre ein geregelter Geldverkehr überhaupt nicht denkbar. Dabei existiert die persönliche Clearing-Stelle erst seit 1957. Seitdem gibt es die bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlungen. Hatten die Arbeitnehmer bis dahin das Geld im Sparstrumpf verwahrt, legten sie es fortan in Sparbüchern an.

Dank des Wirtschaftswunders konnten die Menschen immer mehr Geld auf die hohe Kante legen. Attraktivere Anlageformen waren gefragt. Termingelder kamen in Mode und Ende der 60er-Jahre lockten die Banken mit höher verzinsten Sparbriefen. 1969 gab der Bund die ersten Bundesschatzbriefe heraus, ein Klassiker, der sich gerade jetzt als begehrte Alternative zu den Bankprodukten bewährt. Hinzu kamen Renten- und Aktienfonds. Später in den neunziger Jahren folgten die Geldmarktfonds. Inzwischen bietet der Markt derart viele verschiedene und höchst komplizierte Anlagemöglichkeiten, dass viele private Investoren die Unterschiede längst nicht mehr begreifen.

Schöner Schein verführt

Die Psychologie hat viele Erklärungen für das Verhalten von Anlegern. Nicht erst seit der jüngsten Finanzkrise kaufen sie Papiere, bei denen nicht klar ist, was dahintersteckt. Das geschah schon in den 60er-Jahren. In dieser Zeit der weltweiten Hausse fand der Amerikaner Bernie Cornfeld einen gut vorbereiteten Boden für seine Geschäfte vor. Er kannte die Vorschriften und wusste, dass die amerikanische Börsenaufsicht SEC streng die Einhaltung der Regeln durch die Investmentfonds kontrollierte. Das galt aber nur für amerikanische Fonds, die ihre Anteile ausschließlich an Amerikaner verkauften, die in den Staaten lebten. Amerikanische Fonds, an denen sich nur Ausländer beziehungsweise im Ausland lebende Amerikaner beteiligten, fielen nicht unter diese Aufsicht.

Also legte Cornfeld ausschließlich Fonds für Ausländer auf. Er gründete die Fondsgesellschaft Investors Overseas Services (IOS). Zunächst verkaufte er seine Anteile an die rund 800 000 in Europa stationierten amerikanischen Soldaten. Danach entdeckte er Franzosen und vor allem Deutsche als potenzielle Kunden. Er verdiente hauptsächlich an den übertrieben hohen Gebühren. Seine größten Erfolge erzielte er in Deutschland. Dort wandten er und seine 10 000 Vertreter sich vor allem an die kleinen Sparer, um die sich die Banken und Sparkassen bislang nicht gekümmert hatten. Diese glaubten dem damaligen FDP-Politiker Erich Mende, der sich vor den IOS-Werbekarren spannen ließ.

1969 verfügte IOS über 2,9 Milliarden Dollar Einlagen weltweit und zählte damit zu den größten Fonds. Das Modell dieses Aktienfonds funktionierte so lange, wie die Börsenkurse stiegen. Ende der 60er-Jahre ging es bergab und 1971 blieb nur ein Trümmerhaufen übrig. Abgewickelt wurde bis 2006. Noch heute warten auf Treuhänderkonten Gelder, mit denen Ansprüche von Geschädigten abgegolten werden sollen.

Nach diesem Desaster dauerte es lange, bis die Deutschen wieder Vertrauen in Fonds gewannen.

Kapital für diese Anlagen ist mehr als reichlich vorhanden. Denn was das Sparen angeht, führen die Deutschen weltweit. Bereits 1991, kurz nach der Wende, lag die Sparquote bei 12,9 Prozent. Um die Jahrtausendwende setzten viele Sparer Teile ihres Einkommens in Konsum um, und die Quote sank auf neun Prozent. Inzwischen legt sie wieder zu. Dieses Verhalten ist typisch für Krisenzeiten. Jetzt legen die Bürger 11,3 Prozent ihres Einkommens auf die hohe Kante. Ob dieser Anteil noch steigen wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Lieblinge der Deutschen

Wie die Deutschen in der Vergangenheit ihr Geld bevorzugt angelegt haben, beweist die Statistik. Am beliebtesten sind nach wie vor die Bankeinlagen, sprich Festgeld, Tagesgeld, Sparguthaben. Selbst das beinahe zinslose Sparbuch hat noch immer nicht ausgedient.

Doch die neuesten Zahlen der Bundesbank belegen für 2007, dass die Bundesbürger sich anderen Anlageformen zuwenden. Seit 1997 legte der Zuwachs an Bankeinlagen nur um 3,3 Prozent zu, während das Geldvermögen der Deutschen um 4,4 Prozent anstieg. Insgesamt aber parken die Sparer knapp 41 Prozent ihrer Spargroschen bei Banken und Sparkassen, 26,3 Prozent verwalten die Versicherungen.

Den deutlichsten Zuwachs an Einlagen erfuhren die Investmentfonds. Ihr Anteil stieg von acht Prozent in 1997 auf 11,9 Prozent im vergangenen Jahr. Kaum verändert hat sich der Aktienanteil. Er lag im vergangenen Jahr bei 8,6 Prozent (1997: 8,2 Prozent). Einen Boom erlebten die Anteilsscheine in den 90er-Jahren; die Wende war ein Grund für den Optimismus. Außerdem wurde die Deutsche Telekom privatisiert. Wer erinnert sich nicht an die Werbespots mit dem Schauspieler Manfred Krug. Der Prominente warb für den Börsengang der Telekom und pries die Aktie als Volkspapier an. Die Menschen glaubten ihm und steckten ihre Rücklagen für die Altersvorsorge in das Wertpapier. Und verloren: Der Einstiegspreis lag 2000 bei 66 Euro, heute ist das Papier mal gerade elfEuro wert. Die Richter müssen entscheiden, ob das Unternehmen seine Aktionäre vor dem Börsengang korrekt über die Situation des Unternehmens informiert hat oder nicht.

Das Umfeld damals war geradezu euphorisch für Technologie-Aktien. Das Internet gewann stark an Bedeutung und viele sogenannte Start-Up-Unternehmen suchten Kapital über die Börse. Der Boom der dot.com-Firmen und die Aussicht auf schnell verdientes Geld zogen Menschen an die Börse, die sich bis dahin nie mit Aktien beschäftigt hatten. Die Quittung bekamen sie prompt: 2000 kam es zum Crash. Die New-Economy-Blase platzte und so mancher Anleger, dessen Hunger nach schnellem Erfolg keine Grenzen gekannt hatte, fiel in die Depression. Etliche hatten ihr Börsenengagement auf Kredit finanziert. Die Papiere verfielen, aber die Banken pochten auf die Rückzahlung der Schulden. Seitdem halten sich die deutschen Privatanleger von der Börse lieber fern. Doch ganz geheilt waren sie offensichtlich nicht.

In den letzten Jahren überschwemmen sogenannte Derivate den Finanzmarkt. Dabei handelt es sich um Ableitungen bereits bestehender Anlageformen, wie Anleihen, Aktien, Indizes oder Rohstoffe. Es werden Wetten auf die Preisentwicklung bestimmter Werte abgeschlossen und verbrieft. Diese Papiere sind erst nicht teuer, also für viele Sparer erschwinglich; doch die wenigsten wissen, dass sie sich auf Wetten eingelassen haben, und dass das Papier, das ihnen der nette Berater verkauft hat, gar nicht die Hausbank ausgegeben hat, sondern ein fremder Emittent, den der Anleger gar nicht kennt – und deshalb auch nicht beurteilen kann. Die jüngsten Ereignisse der aktuellen Finanzkrise beweisen es. Inzwischen kämpfen Tausende um ihre Verluste, die sie durch den Kauf von Zertifikaten der Lehmann Brothers Bank erlitten haben.

Der schützende Rückblick

Um sich in Zukunft vor falschen Anlagen zu schützen, kann der Blick zurück helfen. Fehlentwicklungen werden schneller erkannt und dann begrenzt. Dieser Meinung ist jedenfalls Jörg Baten, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Tübingen: „Für Anleger ist es enorm wichtig, sich mit der Geschichte der Geldanlage zu beschäftigen, weil man viele Anomalien an den Finanzmärkten nur mit einem längeren zeitlichen Horizont wirklich verstehen kann.“

Die Folge wäre demnach, dass einmal gemachte Fehler sich nicht wiederholen müssten. Doch wie die Abfolge der Krisen und Crashs (siehe Kasten) zeigt, scheinen die Menschen unbelehrbar zu sein.

Dass sich daran wohl auch nichts ändern wird, das glaubt der Münchner Vermögensberater Dr. Hannes Peterreins: „Es hat immer Wellen gegeben. So haben Ende der 90er-Jahre viele westdeutsche Investoren viel Geld in ostdeutsche Immobilien versenkt. Die besonders Cleveren haben am Neuen Markt Schulden gemacht. 2002 erlebten Unerfahrene ihr Desaster mit Bonuszertifikaten. Und auf jede Anlagewelle folgte prompt die Klagewelle.“

Fatale Folgen

Ein Grund für das Interesse an den Finanzinnovationen war die Einführung des Alterseinkünfte-Gesetzes und die Streichung des Steuerprivilegs bei den Lebensversicherungen Ende 2005. Lebensversicherungen verloren als Kapitalanlage ihren entscheidenden Reiz. Hinzu kommen als entscheidender Einflussfaktor die Einführung der Abgeltungssteuer und die damit verbundene Halbierung des Sparerfreibetrages.

Seitdem haben die Fondsgesellschaften mit viel Kreativität neue Fonds entwickelt. Dachfonds, die wiederum in andere Fonds investieren und so die Risiken streuen oder Zielsparfonds, die der Altersvorsorge dienen, indem sie entsprechend dem Alter der Anteilsinhaber ihre Zusammensetzung ändern.

Für eine der besten Erfindungen hält Berater Peterreins die Indexfonds: „ Ihre Gebührenstruktur ist sehr günstig und bislang gelingt es den Managern kaum, einen Index zu schlagen.“ Allerdings müsse der zugrunde liegende Index mit Weitsicht ausgewählt werden. Es sollte sich immer um einen Performance-Index handeln. Darin sind Dividenden, Zinsen und sonstige Einnahmen eingeschlossen, bei einem Kursindex nicht: „Bei einem Performance-Index wird angenommen, dass all diese Kapitalerträge reinvestiert werden. Ein Kursindex lässt sie einfach unter den Tisch fallen.“ Die Verfechter aktiv gemanagter Fonds griffen denn auch gern bei einem Vergleich zu einem Kursindex, meint Peterreins: „Das ist ein Trick, um das Ergebnis der eigenen Produkte besser aussehen zu lassen. Korrekt ist das nicht. Richtigerweise sollten bei Vergleichen immer entsprechende Perfomance-Indizes herangezogen werden.“ Nach seiner Rechnung kann es je nach Markt einen Renditeunterschied von bis zu drei Prozent pro Jahr ausmachen.

Doch auch wer auf Indizes gesetzt hat, hat in diesem Jahr viel Geld verloren. Denn der Dax brach innerhalb eines Jahres um etwa die Hälfte ein, liegt jetzt bei 4 000 Punkten. Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank in Frankfurt, rechnet mit einem weiteren Einbruch möglicherweise im ersten Quartal 2009: „Es kann bis auf 3 000 Punkte runtergehen.“

Sicherheit geht vor

Für die Anleger heißt das zweierlei: Wer jetzt bereits in Aktien investiert hat, sollte einen möglichst langen Atem beweisen und durchhalten. Die Vorsichtigen unter den Anlegern warten ab und parken ihr Kapital in Termin- oder Tagesgeldern. Sie kaufen auf dem Tiefpunkt. Als Alternativen bieten sich die Produkte des Bundes an. Bundesanleihen und Finanzierungsschätze sowie die neuen Tagesgeldanleihen zählen immer noch zu den Empfehlungen. Allerdings gehört es inzwischen nicht mehr zum guten Anlegerton, unbedingt die höchsten Renditen zu erwirtschaften. Sicherheit steht an erster Stelle. Wer noch Schulden hat, findet die lukrativste Anlage, indem er seine Kredite tilgt.

Marlene Endruweitm.endruweit@netcologne.de

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