3. Hamburger Zahnärztetag

Neues Wissen zur Implantologie

Wie viele Implantate braucht der Mensch? Diese Frage umriss das wissenschaftliche Programm des 3. Hamburger Zahnärztetages (30. bis 31. Januar) und führte wie ein roter Faden durch die Fortbildungsveranstaltung.

Es war die nunmehr dritte gemeinschaftliche Fortbildungsveranstaltung von Zahnärzten, Zahntechnikern und Mitarbeiterinnen in Hamburg, die ihren feierlichen Abschluss beim traditionsreichen 40. Zahnärzteball an der Alster fand. Zur Eröffnung nahm Kammerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Sprekels die Gelegenheit war, verdiente Persönlichkeiten um die Zahnärzteschaft mit der Silbernen Ehrennadel auszuzeichnen. Die Wahl fiel auf den langjährigen Innungsobermeister der Zahntechnikerinnung, Hartmut Stemmann, sowie die viel zu früh verstorbene Mitarbeiterin der Zahnärztekammer Gunda Oechtering. Der Hamburger Gesundheitssenator Dietrich Wersich war zu einem Grußwort geladen.

Zu den wissenschaftlichen Vorträgen leitete der Fortbildungsreferent der Kammer, Dr. Horst Schulz, über.

Prof. Dr. Georg H. Nentwig, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie in Frankfurt und Moderator des Curriculums Implantologie in Hamburg, referierte zum Thema „Implantologie 2009“. „Wie viele Systeme brauchen wir?“, fragte er angesichts derzeit 153 Systeme auf dem Markt. Er informierte über aktuelle Standards zu Material, Mikrostrukturen und Verbindungstypen und gab Ausblicke auf die Gestaltung zukünftiger Implantate.

Dr. Johannes Röckl aus Teningen konnte mit seiner Kombination aus wissenschaftlichen Inhalten gepaart mit Humor begeistern. Er verstand es, für die Implantologie Ziele zu formulieren, die Langzeiterfolge mit Wissenschaftlichkeit verbinden. PD Dr. Frank Schwarz aus Düsseldorf ging auf patientenspezifische Erfolgsfaktoren in der Implantologie ein. Er wies auf die Notwendigkeit hin, Patienten mit aggressiver Parodontitis zu identifizieren sowie die Risiken von schlechter Mundhygiene, Parodontopathien und von Tabakkonsum nicht zu unterschätzen. Der Justiziar der Zahnärztekammer, RA Sven Hennings, hielt einen praxisnahen Vortrag zu Haftungsfragen im dentalen Netzwerk. Die wachsende Anzahl von Implantaten habe auch zu einer wachsenden Anzahl von juristischen Problemen geführt, erklärte er.

Hoch aktuell

Ein hoch aktuelles Thema – „3D-Diagnostik“ – wurde von Prof. Dr. Dr. Stefan Hassfeld aus Dortmund vermittelt. Er machte deutlich, dass dem DVT die Zukunft gehöre und dass diese Technik, auf die Dosis bezogen, die günstigste 3D-Darstellung sei, die unter Einsatz entsprechender Software zu einer Optimierung der Implantation führe.

OÄ Dr. Eleonore Behrens vom Klinikum für MKG-Chirurgie aus Kiel gab Antworten auf die bei der Implantation wichtigen Fragen: „Wie viele, wann, wo, wie?“. Sie brachte eine Fülle von Informationen bis hin zur Beantwortung der Frage.“Was kann, will und darf der Patient sich leisten?“.

Das gut gemischte Spektrum der Fachvorträge beschloss Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel, Chef der MKG-Chirurgie vom Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg. Mit seinem Beitrag zur geplanten Vorbereitung des Implantatlagers konnte er seine Therapiekonzepte mit eigenen wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen belegen.

Bestandteil des 3. Hamburger Zahnärztetages waren auch Vorträge für Praxismitarbeiterinnen, bei denen es um die Assistenz eines implantologischen Eingriffes, um das Thema Periimplantitis – Mukositis und Abrechnungsbestimmungen für die Implantologie ging. Die Zahntechnikerinnung Hamburg-Schleswig-Holstein führte parallel ihren 2. Hamburger Zahntechnikertag durch. Begleitet wurde der Zahnärztetag durch eine Dentalausstellung.

Dr. Peter TwestenMitglied im FortbildungsausschussZahnärztekammer HamburgMöllner Landstraße 3122111 Hamburg

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