Regiopraxen

Dem Ärztemangel begegnen

sg

Baden-Württemberg könnte das erste Bundesland sein, das mit Regiopraxen den Ärztemangel auf dem Land bekämpft, meldet die Nachrichtenagentur dpa.- Die Pläne im Südwesten seien am weitesten gediehen, Anfang 2012 könnten die bundesweit ersten zwei oder drei Modellpraxen an den Start gehen, kündigte der Landeschef des Hausärzteverbands, Berthold Dietsche, an. In der zunächst von der Kassenärztlichen Vereinigung, Ärzteverbänden oder externen Sponsoren finanzierten Regiopraxis sollen neben niedergelassenen Ärzten auch Mediziner im Angestelltenverhältnis arbeiten.

Hintergrund der Bemühungen sei ein drohender Versorgungsmangel vor allem auf dem Land. „Wir haben keine Möglichkeit, ihn zu verhindern, nur ihn abzumildern“, sagte Dietsche. In den kommenden fünf Jahren schließt nach seinen Angaben jede fünfte Hausarztpraxis in Baden-Württemberg. Dies sei jedoch nur ein Durchschnittswert, der nicht widerspiegele, dass der Ersatzbedarf auf dem Land deutlich höher liege. „Wir haben keinen Nachwuchs mehr“, erklärte er.

In den Regiopraxen könnten die Formalitäten von einer Managementgesellschaft oder von Verbänden übernommen werden. Langfristig sollen die Ärzte die Praxen selbst übernehmen. Regiopraxen ermöglichten es auch, in Teilzeit zu arbeiten und so Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Für die Patienten ergäben sich durch die Regiopraxis zwar längere Wege, „die Alternative ist aber gar kein Hausarzt mehr in zumutbarer Entfernung.“ Ein Vorteil sei auch, dass in die Regiopraxen Fachärzte wie Gynäkologen, Kinderärzte oder HNOExperten einbezogen werden, die an bestimmten Tagen ihre Sprechstunden abhalten.

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