Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

Gesundheitsschutz und Gesundheitsfürsorge sind aus unserer heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Die Anfänge gehen bis weit in die vorindustrielle Zeit zurück. Arbeitgebern wurde nach und nach klar, dass mehr Schutz am Arbeitsplatz für die Produktivität wie auch für den Menschen Vorteile bringt. Eindrucksvolles Beispiel dafür ist der Bergbau, wie die Titelgeschichte dieses Heftes belegt. Es war ein langer Weg von den ersten Vorschriften zur Einhaltung einfachster Hygieneregeln bis hin zur heutigen systematischen Erforschung und Umsetzung modernster arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Erkenntnisse.

Zwar ist der Bergbau in Deutschland ein Auslaufmodell. Aber Gesundheitsfürsorge ist sozusagen ein Dauerbrenner. Gerade in jüngster Zeit wird das Thema wieder sehr breit in Politik wie Versorgungsforschung diskutiert. Das zeigt zum Beispiel ein Blick auf den neuen DAK-Gesundheitsreport 2012. Es geht unter anderem darum, sich in den Betrieben und im Dienstleistungssektor so aufzustellen, dass dem demographischen Wandel Rechnung getragen wird. Die Arbeitnehmer werden älter, sollen länger arbeiten – und das idealerweise bei bleibender körperlicher wie geistiger Gesundheit.

Klar, dass die Forderung nach Modellen laut wird, die Arbeitnehmern ein effizientes betriebliches Gesundheitsmanagement bieten. Dazu gehört die Vermeidung von Krankenständen durch mehr Arbeitszufriedenheit, Motivation und ein gutes Betriebsklima. Hinzu kommen Strategien, die die besonderen Belastungen einer veränderten Arbeitswelt auffangen, wie etwa Zeitdruck und Stress, neue Kommunikationsmittel, Technologien oder auch prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Die Vermeidung von Depressionen und Burn-out ist ein großes Thema, das auch Arbeitsschutzstrategien einfordert. Auch mancher Zahnarzt wird sich speziell für seine Praxis und sein Team darüber Gedanken machen.

Doch es reicht nicht, wenn der Betrieb oder der Arbeitgeber aktiv werden. Vielmehr ist der Einzelne gefordert, für sich und seine Gesundheit zu sorgen. Das geht los mit der Vermeidung der klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen und sollte bei psychischen Belastungen nicht halt machen. Nicht umsonst spielt der Ruf nach mehr Prävention im Gesundheitswesen eine große Rolle und wird ein Präventionsgesetz politisch immer wieder ins Spiel gebracht. Erst jüngst gab es einen Vorstoß aus der Union, mit einem großen Aktionsprogramm die gesundheitliche Vorsorge erheblich auszubauen. Es stellt sich die Frage, ob darin auch die Arbeitswelt eine Rolle spielen wird. Denn effektiv wird es erst dann, wenn alle Verantwortlichen vernetzt zusammenwirken – für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen.

Mit freundlichem Gruß

Gabriele Prchala

Stellvertretende Chefredakteurin

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