World Blood Cancer Day

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Heftarchiv Gesellschaft
Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs. Mit dem „World Blood Cancer Day“ am 28. Mai möchte die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) mehr Menschen auf das wichtige Thema aufmerksam machen. Fest steht: Durch eine Stammzellspende kann vielen Leukämie-Patienten geholfen werden.

Das Interesse der Presse war enorm, als die DKMS Ende Mai zu einer Konferenz in Berlin einlud. Mitverantwortlich dafür war sicherlich auch die Anwesenheit der Pop- und Soulsängerin Sarah Connor. Sie ist Schirmherrin des in diesem Jahr erstmalig ausgetragenen World Blood Cancer Day.

Zum Hintergrund: Jedes Jahr erkranken laut DKMS mehr als 917 000 Menschen weltweit an Blutkrebs. Die lebensbedrohliche Diagnose kann jeden überall auf der Welt treffen. „Doch das Wundervolle ist, dass diese Krankheit mit einfachen Mitteln heilbar ist“, sagt Schirmherrin Connor. Die DKMS hat den World Blood Cancer Day als einen internationalen Aktionstag ausgerufen, weil die Situation für Patienten nur gemeinsam und länderübergreifend verbessert werden könne. Laut Veranstalter soll er ab sofort jährlich am 28. Mai stattfinden.

Es sei der allererste weltweite Aktionstag im Kampf gegen Blutkrebs, an dem global Solidarität mit den betroffenen Patienten demonstriert werden soll. Das Datum ist nicht willkürlich gewählt, sondern vielmehr bedeutsam: Die DKMS wurde am 28. Mai 1991 in Deutschland aufgrund der Leukämieerkrankung von Mechtild Harf von ihrem Ehemann Peter Harf gegründet.

Spenderin trifft Empfänger

Die Pressekonferenz im Vorfeld des Aktionstages wartete dann mit einer ganz besonderen Überraschung auf: Die Spenderin Jutta Lüske (49) aus Vechta wurde live auf der Bühne von ihrem Stammzellen-Empfänger überrascht.

Als der elfjährige Joshua Preis aus Fresno (USA) auf die Bühne stieg, war die Spenderin sichtlich gerührt. Lüske erinnerte sich hinterher, dass sie in dem Moment total aufgewühlt gewesen sei. „Das war so überraschend und so schön ihn da zu sehen“, so die Spenderin. Der junge Joshua war eigens für diesen Anlass aus den Vereinigten Staaten eingeflogen worden. Lüske hatte ursprünglich geplant, ihn im Juli in Amerika zu besuchen. Das nun doch alles schon viel schneller kam, habe sie vollkommen überwältigt. „Es ist toll ihn so munter und geheilt zu sehen, das ist sehr schön“, freut sich die Spenderin.

Joshua selbst war von der ganzen Situation offenbar etwas überfordert. Noch eine Stunde nach dem ersten Treffen mit seiner Spenderin rang er nach Worten: „I was excited and very happy“, beschrieb er dann seine Gefühle.

Seit wann genau Lüske registriert ist, weiß sie heute gar nicht mehr so genau. Es müsse 1998 oder 1999 gewesen sein. Eine Registrierungsaktion in der Nachbargemeinde konnte sie damals nicht wahrnehmen, daher sprach sie ihren Hausarzt an und der habe dann die Registrierung mit ihr durchgeführt. Dass sie nun einen Empfänger gefunden hat, macht sie überglücklich: „Das Grinsen kommt mir heute nicht mehr aus dem Gesicht.“

42 000 vermittelte Spender

Eine Registrierung in der Spenderdatei dauert nur wenige Minuten. Weltweit konnten bisher fast 42 000 DKMS-Spender durch ihre Stammzell- oder Knochenmarkspende einem Menschen eine neue Chance auf Leben geben. Stellvertretend für alle waren in Berlin zehn Spender und ihre geheilten Empfänger anwesend. Sie nutzten die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen und gemeinsam ein Zeichen für mehr Aufmerksamkeit für die Registrierung zu setzen. Lüske und Preis waren dabei nicht die einzige internationale Paarung. Weitere „matches“, wie man sie neudeutsch nennt, kamen aus Spanien, Polen und Litauen. Anlässlich des World Blood Cancer Day konnten sich Besucher beim DKMS-Infostand vor dem Berlin-Pavillion, direkt am Reichstag, registrieren lassen.

Grundsätzlich kommen zwei mögliche Verfahren zum Einsatz, um dem Spender Stammzellen zu entnehmen: Die Knochenmarkentnahme aus dem Beckenknochen oder die periphere Stammzellenentnahme. Die Entnahme aus dem Beckenknochen wird jedoch laut DKMS heute nur noch in 20 Prozent der Fälle angewandt. Wesentlich häufiger werden demnach Stammzellen durch die Leukapherese entnommen. Hierbei wird die Stammzellenproduktion durch ein hormonähnliches Präparat angeregt. Dann werden diese in einem speziellen Verfahren aus dem Blut gesammelt.

Weltweit sind bislang 4,38 Millionen Spender bei der DKMS registriert. Davon wurden seither 41 551 Spenden vermittelt. Pro Tag sind das im Durchschnitt 15 Menschen. Der größte Teil der registrierten Spender kommt tatsächlich aus Deutschland (3,35 Millionen).

In den Vereinigten Staaten und in Polen sind jeweils rund eine halbe Million Spender registriert.

Zwei starke Partner – BZÄK und DKMS

Im Kampf gegen Blutkrebs hat die Deutsche Knochenmarkspenderdatei einen starken Partner an ihrer Seite – die Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Seit dem Frühjahr 2013 haben deutsche Zahnärzte die Möglichkeit, Informationspakete und Registrierungssets für ihre Praxis zu bestellen und ihre Patienten über die Relevanz dieser lebensrettenden Spende zu informieren. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) und der Bundesverband Dentalhandel e. V. unterstützen diese Kooperation. Zahnärzte können bei einer Bestellung beim Dentalhandel das DKMS-Infopaket direkt mitbestellen.

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