Editorial

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

was macht einen guten Zahnarzt aus? Die Antwort hängt immer auch an der Imagefrage und damit davon ab, ob das Selbst- oder Fremdbild des Berufsstands damit gemeint ist. Die Ergebnisse von Imagestudien sind bekannt: Der eigene Zahnarzt bekommt vom Patienten gute Noten, die Zahnärzte allgemein bieten ein differenzierteres Bild – mit zunehmender Tendenz zum Positiven. Das tatsächliche Bild ist – wie so oft – nicht schwarz oder weiß, sondern vielschichtig. Das zeigt beispielsweise die ausführliche Literaturrecherche von Schweizer Wissenschaftlern, die in dieser Ausgabe vorgestellt wird. In die Beurteilung des Zahnarztbildes fließen vielfältige Faktoren ein, so etwa die gewissenhafte Praxisführung, das vertrauensvolle Zahnarzt-Patienten-Verhältnis oder der Umgang des Behandlers mit den Emotionen seiner Patienten.

Für den Zahnarzt heißt das: Er muss sich in seinem Tun breit aufstellen. Dazu gehört ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Praxisumsatz, Personal und Patientenverantwortung. Dazu zählt auch, dass er seine Verantwortung und seine Aufgaben in der Gesellschaft in Auge behält. Soziales Engagement spielt hier eine Rolle – ein Bereich, in dem sich der zahnärztliche Berufsstand sehr engagiert. Das belegen zahlreiche Aktivitäten von Zahnärzten mit Hilfsaktionen für Menschen in schwierigen Lebenslagen, sowohl national wie auch weltweit. Gerade dies sind Maßnahmen, die in hohem Maß zur Vertrauensbildung des Berufsstands beitragen. Wie zum Beispiel auch die Aktivitäten rund um den Tag der Zahngesundheit am 25. September, mit denen Zahnärzte und ihre Teams sich für Konzepte zur Prävention einsetzen (siehe Bericht im Heft). Das diesjährige Motto „Ein Herz für Zähne“ spielt auf ganz breite Assoziationen zur Mundgesundheit an: Neben Prävention und Zahnerhalt geht es um Fürsorge im weitesten Sinn, gemeint sind Betreuungskonzepte für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen. Aber auch der Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeinerkrankungen wächst in seiner Bedeutung, denn viele allgemeinmedizinische Erkrankungen kann der Zahnarzt schon in einem frühem Stadium im Mund des Patienten erkennen.

Bei all seinem Tun stellt der Berufsstand den Patienten in den Mittelpunkt. Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die von den zahnärztlichen Bundesorganisationen erarbeitete neue Agenda Qualitätsförderung, die Gegenstand der Titelgeschichte dieses Heftes ist. Das Grundsatzpapier beschreibt, wie sich die Zahnärzteschaft den gesundheitspolitischen Herausforderungen stellt. Die Konzepte sollen sowohl in den Berufsstand, in die Gesellschaft, in die Wissenschaft und in die interessierte Öffentlichkeit hineinwirken. Betont wird, dass eine umfassende Qualitätsförderung vor allem auf freiwilligen Initiativen basieren soll und nicht auf gesetzlichen Vorgaben. Das sind vertrauensbildende Maßnahmen ganz konkreter Art – und mit einem hohen imagebildenden Faktor nach draußen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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