Editorial

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wer kennt sie nicht – die gut gemeinten, aber fachlich nicht sonderlich versierten Ratschläge aus der Netzgemeinde? Zu jedem Thema gibt es Plattformen und mehr oder weniger nützliche Tipps, natürlich auch zu zahnärztlichen Belangen. Wer googelt, wird von der Zahl der Einträge fast erschlagen. Ein großes Thema ist Zahnersatz aus dem Ausland – und wie man als Patient damit sein Portemonnaie schont. „Geld sparen mit billigen Beißern aus Fernost“, heißt es da.

Oder: „Wer kennt einen guten Zahnarzt, der günstigen Zahnersatz aus Asien bezieht?“ Blogs und Foren überbieten sich mit teil-weise widersprüchlichen Infos. Zusätzliche Verunsicherung auf dem Markt gibt es bei Aktionen – man erinnere sich –, wie etwa im vergangenen Jahr, als Tchibo neben Kaffee auch Zahnersatz im Angebot hatte. Mit dem Bezug von Zahnersatz aus Fernost wurden hohe Ersparnisse versprochen. Der Patient bleibt oft ratlos zurück, und der Zahnarzt, der diesen rundum fundiert und fachlich informieren möchte, sowieso.

Unsere Titelgeschichte liefert neue Fakten zum Thema Zahnersatz aus Fernost – weg von bisherigen Mythen und Gerüchten. Skizziert wird die Diskussion rund um Qualitätsfragen, die im Übrigen zeigt, dass sich hier in den vergangenen Jahren eine Menge getan hat. Differenziert wird zwischen Dentaltourismus und Auslandszahnersatz, egal ob nun aus dem europäischen Ausland oder aus Fernost. Während es sich bei ersterem eher um eine Randerscheinung handelt, ist letzterer in etlichen Zahnarztpraxen inzwischen Usus, vorausgesetzt, dass die Qualitätssicherung gewährleistet ist.

Dieser Gesichtspunkt wird oft kritisch hinterfragt, wenn es darum geht, Kosten und Nutzen von Auslandszahnersatz abzuwägen.

Darauf hatte schon die Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte im Jahre 2009 hingewiesen. Nach wie vor ist es der verfassten Zahnärzteschaft ein großes Anliegen, zu betonen, wie wichtig das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patient ist. Denn dem Patienten ist nicht nur daran gelegen, auf den Preis zu schielen. Gerade im zahnärztlichen Behandlungsalltag spielt das Miteinander bei der Entscheidungs- findung eine wichtige Rolle. Diagnose- und Therapieoptionen müssen besprochen, abgewogen und festgezurrt werden.

Was dem Patienten am besten hilft, ist eine fundierte und auf ihn zugeschnittene Beratung. Und zwar jenseits von Erklärstücken wie dem kürzlich erschienenen Focus-Titel (32/2014) über den besten Weg zum schönsten Lächeln. Dazu steht natürlich der Zahnarzt selbst als Ansprechpartner zur Verfügung. Zum anderen liefern die Patientenberatungsstellen der Kammern und der KZVen fundierte Hilfestellung rund um die zahnärztliche Behandlung und die Versorgung mit Zahnersatz. Die zahnärztlichen Standesorganisationen bieten ein gut ausgebautes Netzwerk von Patienteninformation, Patientenberatung bis hin zum Gutachter- und Schlichtungswesen. Das ist Service für den Zahnarzt wie auch für den Patienten.

Mit besten Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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